Rumänien: Bergarbeiter-Führer Miron Cozma auf freiem Fuß
Ex-Präsident Iliescu hatte Cozma begnadigt und die Begnadigung widerrufen
Redaktion
,
Bukarest - Miron Cozma, der Rädelsführer der rumänischen
Bergarbeiter bei der brutalen Niederschlagung einer Demonstration der
der Opposition in Bukarest vor genau 15 Jahren, ist am Dienstag von
einem Gericht auf freien Fuß gesetzt worden. Seine Anwälte hätten die
Widerrufung einer Begnadigung durch den ehemaligen Staatspräsidenten
Ion Iliescu erfolgreich angefochten, meldete die Nachrichtenagentur
Mediafax.
Der frühere Staatspräsident Ion Iliescu hatte als eine seiner
letzten Amtshandlungen im Dezember 2004 Miron Cozma zusammen mit
anderen rund 40 Personen begnadigt. Wegen heftiger öffentlicher
Proteste widerrief Iliescu anschließend die Begnadigung. Eine
Begnadigung könne nicht widerrufen werden, entschieden die Richter.
Miron Cozma, der im Laufe der Jahre mehrmals mit Bergarbeitern aus
dem Kohlerevier Valea Jiului in Bukarest eingefallen war, ist vor
acht Jahren wegen Untergrabung der Staatsmacht zu 18 Jahren Haft
verurteilt worden.
Mitte Juni 1990 hatten Massen von Bergarbeitern in Bukarest
oppositionelle Demonstranten brutal niedergeknüppelt. Vier Menschen
kamen ums Leben. Die Bergarbeiter verwüsteten Sitze von
Oppositions-Zeitungen und -parteien. Mehrere Hundert Menschen wurden
verletzt und widerrechtlich festgenommen. Iliescu hatte anschließend
den Bergarbeitern für ihren "Einsatz" zur "Wiederherstellung der
Ordnung" öffentlich gedankt. (APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.