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Miron Cozma war 1990 Rädelsführer der rumänischen Bergarbeiter bei der brutalen Niederschlagung einer Demonstration der der Opposition in Bukarest.

Foto: Reuters/RADU SIGHETI
Bukarest - Miron Cozma, der Rädelsführer der rumänischen Bergarbeiter bei der brutalen Niederschlagung einer Demonstration der der Opposition in Bukarest vor genau 15 Jahren, ist am Dienstag von einem Gericht auf freien Fuß gesetzt worden. Seine Anwälte hätten die Widerrufung einer Begnadigung durch den ehemaligen Staatspräsidenten Ion Iliescu erfolgreich angefochten, meldete die Nachrichtenagentur Mediafax.

Der frühere Staatspräsident Ion Iliescu hatte als eine seiner letzten Amtshandlungen im Dezember 2004 Miron Cozma zusammen mit anderen rund 40 Personen begnadigt. Wegen heftiger öffentlicher Proteste widerrief Iliescu anschließend die Begnadigung. Eine Begnadigung könne nicht widerrufen werden, entschieden die Richter. Miron Cozma, der im Laufe der Jahre mehrmals mit Bergarbeitern aus dem Kohlerevier Valea Jiului in Bukarest eingefallen war, ist vor acht Jahren wegen Untergrabung der Staatsmacht zu 18 Jahren Haft verurteilt worden.

Mitte Juni 1990 hatten Massen von Bergarbeitern in Bukarest oppositionelle Demonstranten brutal niedergeknüppelt. Vier Menschen kamen ums Leben. Die Bergarbeiter verwüsteten Sitze von Oppositions-Zeitungen und -parteien. Mehrere Hundert Menschen wurden verletzt und widerrechtlich festgenommen. Iliescu hatte anschließend den Bergarbeitern für ihren "Einsatz" zur "Wiederherstellung der Ordnung" öffentlich gedankt. (APA/dpa)