Dienstag wurde die "Bunte Zeitung vorgestellt, die erste Wiener Straßenzeitung für MigrantInnen und für alle interessierten alteingesessenen WienerInnen statt. Das Blatt wird von verschiedenen MigrantInnengruppen und einzelnen MigrantInnen aus allen Kontinenten getragen - JournalistInnen aus Afrika, Lateinamerika, Osteuropa und speziell Ex-Jugoslawien schreiben für die Bunte Zeitung. Die "Bunte Zeitung" erscheint nach eigenen Angaben mit 48 Seiten, dreimonatlich, in einer Auflage von 15.000 Stück. Das Vertriebssystem wird das einer Straßenzeitung sein. Ähnlich "Megaphon" (monatlich 10.000 verkaufte Exemplare), das in Graz hauptsächlich von AfrikanerInnen verkauft wird, oder der Obdachlosenzeitung "Augustin" (60.000 Exemplare monatlich). Die Bunte Zeitung hat ihre eigenen KolporteurInnen: MigrantInnen, AsylantInnen oder Flüchtlinge, die fünfzehn Schilling (halber Verkaufspreis) pro verkaufter Nummer erhalten. Damit soll Menschen, die keine Verdienstmöglichkeit haben, eine sinnvolle Jobmöglichkeit angeboten werden. Das Kollporteurssytem von "ein/e MigrantIn an jeder Ecke" ist als "politisches" Symbol zu sehen und baut nicht so sehr auf "Mitleidseffekte". "Politische Partizipation von MigrantInnen" ist das Schwerpunktthema der ersten Nummer. 24 AutorInnen schrieben u.a. zu den Arbeiterkammerwahlen, den Wirtschaftskammerwahlen, dem Integrationsfond, den Organisationsformen und deren Geschichte. Die Quote für schreibende ÖsterreicherInnen liegt bei höchstens 25 Prozent. Die erste Nummer wird ab zehnten April verkauft.