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Für Monotoya sieht es nicht gut aus.

Foto: Reuters/Wattie
Indianapolis - Vor vier Jahren war er als künftiger Weltmeister in die Formel 1 gekommen. Doch Juan Pablo Montoya ist mit mageren vier Siegen in über 70 Rennen bisher seinen Vorschuss-Lorbeeren nicht gerecht geworden. Jetzt droht dem heißblütigen Kolumbianer schon vor WM-Halbzeit bei McLaren-Mercedes sogar die Degradierung zum Domestiken für Kimi Räikkönen.

Montoya fährt nach vier Jahren bei Williams-BMW seit diesem Jahr für die Silberpfeile, hat dort aber bisher eine äußerst matte Bilanz vorzuweisen. Dafür aber eine Serie von Aussetzern und Dummheiten. Wie den provozierten Crash im Monaco-Training, nach dem man ihn ans Ende des Startfeldes verbannt hatte. Wie jener "Freizeitunfall" Ende März, nach dem er wegen einer gebrochenen Schulter zwei Rennen verpasst hatte. In Montreal beging er als Führender einen Fahrfehler und wurde dann disqualifiziert, weil er trotz Boxengassen-Rotlichts auf die Piste gefahren war.

Während Kimi Räikkönen alle Hände voll zu tun hat um Renault-Pilot Fernando Alonso am Entschwinden zu hindern, fällt Montoya bisher als Mitkämpfer praktisch aus. Gut möglich also, dass es bei McLaren-Mercedes entgegen bisheriger Politik bald doch eine Stallorder gibt, denn Montoya liegt schon 21 Punkte hinter seinem Teamkollegen aus Finnland.

Selbst Testpilot Alexander Wurz hat mit seinem dritten Platz im einzigen Rennen (Imola) eine bessere Bilanz aufzuweisen als der bald 30-jährige Hitzkopf aus Bogota, der nach eigenen Angaben lieber mit dem Messer zwischen den Zähnen fährt ("Wenn eine Überholchance da ist, nutze ich sie"), als groß auf Taktik zu setzen.

Wurz kann und darf nichts Kritisches über seinen Teamkollegen sagen, außer dass es bei McLaren-Mercedes eben keinen Nummer-1-Fahrer gibt. Noch nicht. Denn dass man dort von Montoyas Eskapaden und Aussetzern wenig angetan ist, liegt auf der Hand. Und ab sofort wäre es sogar kontraproduktiv, wenn Montoya vor Räikkönen ins Ziel käme.

Am kommenden Sonntag könnte der einstige Schützling von Helmut Marko freilich in Indianapolis für Furore sorgen, wenn er fünf Jahre nach seinem Rooky-Sieg beim 500-Meilen-Rennen auch den Formel-1-GP gewinnt. Der Rückblick ist aber typisch für Montoya, bei dem zum Ungestüm offensichtlich auch viel Pech kommt. Im Vorjahr war er sowohl in Montreal als dann gleich auch noch in Indianapolis - schuldlos - disqualifiziert worden. "Immer wenn bei mir etwas passiert, gibt es gleich die Höchststrafe", beklagt sich Montoya.(APA)