Wien - Für ein geplantes Einkaufszentrum beim Wiener
Ernst-Happel-Stadion wird es laut einem Beschluss der Wiener
Landesregierung keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) geben. Laut
Medienberichten sorgt das für Proteste bei der ÖVP und den Grünen.
Die Wiener Umweltanwaltschaft hält den Bescheid für rechtswidrig und
überlegt einen Einspruch.
1.404 Auto-Stellplätze geplant
Stein des Anstoßes sind die 1.404 geplanten Auto-Stellplätze im
"City Center Stadion", das rechtzeitig zur
Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008 fertig sein soll. Ab 1.000
Plätzen wäre eine UVP fällig. Die Stadt argumentiert aber, dass 1.326
Plätze von einem bestehenden Parkplatz verlegt würden und die
Kapazitätsausweitung nur 78 Stellplätze betrage. Außerdem würde ein
Parkdeck mit 527 Stellplätzen durch eine Schranke getrennt und für
den Sportstättenbetrieb reserviert.
Umweltanwältin schließt Einspruch nicht aus
In der Umweltanwaltschaft hält man dies laut einer Stellungnahme
für "EU-rechtswidrig". Umweltanwältin Andrea Schnattinger will laut
der Tageszeitung "Die Presse" einen Einspruch nicht ausschließen.
Kritik kam auch von der Rathaus-Opposition: Rüdiger Maresch von den
Grünen meinte, dass sich der Druck der Betreiber ausgezahlt habe. Der
zur ÖVP gewechselte Ex-Grüne Günter Kenesei will laut "Kurier" den
Verwaltungsgerichtshof und den Europäischen Gerichtshof einschalten. (APA)