Canberra - Der seit Ende April im Irak entführte Australier Douglas Wood ist befreit worden, wie Ministerpräsident John Howard am Mittwoch in Canberra mitteilte. Wood sei nach dem gemeinsamen Einsatz von irakischen und amerikanischen Soldaten in Sicherheit, sagte Howard vor dem Parlament. Der 63-jährige Ingenieur Wood ist mit einer Amerikanerin verheiratet. In einem Video, das die Entführer am 1. Mai verbreiteten, forderte Wood den Rückzug der 1.400 australischen Soldaten aus dem Irak. Australien lehnte dies ab.

Douglas Wood war sechs Wochen in Geiselhaft gewesen. Wie der australische Premier Howard mitteilte, befinde er sich nun in Bagdad in Sicherheit. Derzeit werde er ärztlich untersucht, ihm gehe es offenbar gut. Es sei kein Lösegeld gezahlt worden. Über die Umstände der Freilassung machte Howard keine Angaben. Ein irakischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, irakische Truppen seien an der Befreiungsaktion beteiligt gewesen. Wo und wie der Einsatz vonstatten ging, präzisierte er nicht.

Wood war von einer Gruppe namens "Beratender Rat der Mujaheddin im Irak" entführt worden. Die Kidnapper forderten Australien zum Abzug ihrer 900 Soldaten aus dem Land auf. Die Regierung in Canberra ging jedoch trotz eines Ultimatums nicht darauf ein. Sie schickte ein Sonderteam in den Irak, das sich um die Befreiung Woods bemühte. Anfang Mai reiste außerdem ein australischer Mufti ins Land, um über eine Freilassung von Wood zu verhandeln, der dort für die USA arbeitete. (APA/AP)