Wien - Rund 5.700 Personen haben sich 2004 in öffentlichen Verkehrsmitteln so schwer verletzt, dass ihre Fahrt ins Krankenhaus führte. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Autobus (52 Prozent), gefolgt von der Straßenbahn (34 Prozent). Die U-Bahn ist vergleichsweise sicher: Nur etwa zehn Prozent aller Unfälle in "Öffis" passierten unter Grund, berichtete das Institut Sicher Leben.

Ältere Fahrgäste besonders gefährdet

"Besonders gefährdet sind ältere Menschen, denn fast zwei Drittel aller verunglückten Personen sind über 65 Jahre alt", erläuterte Rupert Kisser, Leiter des Instituts. Mehr als 30 Prozent aller Verletzten mussten stationär behandelt werden, 35 Prozent bekamen einen Gips, 19 Prozent zogen sich Prellungen zu und 15 Prozent hatten offene Wunden.

Hälfte aller Unfälle passiert bei Stillstand

Die Hälfte aller Unfälle passierte bei Stillstand des Fahrzeuges, und da meist beim Ein- oder Aussteigen (38 Prozent). "Besonders dramatisch" sei die Situation im Winter: In den Monaten November, Dezember und Jänner passierten über 35 Prozent aller Unfälle. Auf rutschigen Stufen und vereistem Bahnsteig oder Haltestellenbereich kann man leicht ins Wanken - und Fallen - kommen.

Gefahr: Bremsmanöver

In vielen Fällen ist das Fahr- und Bremsverhalten des Lenkers Auslöser für einen Unfall (38 Prozent), vor allem im Autobus. Dieser ist als einziges Öffi in den normalen Verkehr integriert. Mit abrupten Brems- und Ausweichmanövern muss man deshalb immer rechnen und bei der Fahrt auf einen sicheren Stand achten, betonte Sicher Leben. Sitzplätze tragen vor allem für ältere Menschen erheblich zur Sicherheit bei.

In der Straßenbahn kamen viele Menschen vor allem im Eingangsbereich zu Sturz. "Die neuen Niederflurwagen verhindern diese Unfälle weitgehend, deshalb ist zu hoffen, dass sie bald überall zum Einsatz kommen", meinte Kisser. In 17 Prozent aller Unfälle wurden den Fahrgästen Unachtsamkeit und Eile zum Verhängnis.(APA)