Gestaltung offen
Bis Ende Oktober will der Beirat für "Kunst im öffentlichen Raum" über die Entwürfe der acht angefragten Künstler entscheiden, darunter der Kanadier AA Bronson, die Klagenfurterin Ines Doujak oder der Niederösterreicher Hans Kuppelwieser. Man sei in der Fragen der Gestaltungen gänzlich offen, betonte Jury-Mitglied Roland Schöny.
Man könne sich hier sowohl ein Monument als auch eine Medienarbeit oder etwa ein Bodenmosaik vorstellen. Die Vorgabe sei zwar, ein dauerhaftes Mahnmal zu errichten, aber auch hier sei man bei ansprechenden anderen Entwürfen gesprächsbereit, so Schöny. Insgesamt stehen für das Projekt 200.000 Euro zur Verfügung.
Vergessene Opfergruppe
Bei der endgültigen Entscheidung für einen Entwurf würden Vertreter von Homosexuellen- und Transgender-Organisationen einbezogen, kündigte Wehsely an. Bei dem Mahnmal gehe es auch um eine "symbolische Geste der Anerkennung" für eine vergessene Opfergruppe im Gedenkjahr 2005, unterstrich Mailath-Pokorny.
Am Morzinplatz in der Inneren Stadt stand bis zu seiner Zerstörung 1945 das Hotel Metropol, das unter NS-Herrschaft als Gestapohauptquartier diente. Ein Denkmal für die Opfer des Faschismus befindet sich bereits auf dem Gelände.
"Richtiges Mahnen ist eine schwierige Aufgabe"
Begrüßt wurde das neue Mahnmal vom Vorsitzende der sozialdemokratischen Homosexuellenorganisation (SoHo), Günter Tolar. "Für mich als Sozialdemokraten ist es eine Ehre, dass für diese Opfer durch die Stadt Wien endlich ein Mahnmal errichtet wird und sie somit auch auf diese Weise rehabilitiert werden", betonte er in einer Aussendung.