Graz - Heftiger Widerstand regt sich in der Steiermark gegen ein geplantes Haifischbecken in Hartberg. Während die Investorengruppe rund um den Kärntner Vermögensberater Josef Drabek das "Ozeanarium" als Schutz- und Forschungsprojekt anpreist und Lobbyarbeit für die Raubfische ankündigt, protestieren Tierschützer. Nach der steirischen "Arche Noah" und dem Österreichischen Berufstauchlehrerverband hat sich am Mittwoch der "Verein gegen Tierfabriken" gegen ein derartiges Aquarium ausgesprochen.

Es soll die größte öffentliche wissenschaftliche Haifisch-Forschungsstation Europas werden. "Rund 25 mal 22 Quadratmeter groß soll das Haifischbecken werden", so Josef Drabek, der Sprecher der Investorengruppe. "Der Sinn des Ozeanariums liegt in der Aufklärung und Entkriminalisierung der Haie", so Drabek. Unter der Leitung von Erich Ritter, dem wissenschaftlichen Leiter von "Sharkproject", sollen Verhaltensforschungen an den Raubfischen stattfinden.Im Frühjahr soll das rund 7,5 Mio. Euro teure Projekt im "Ökopark Hartberg" beginnen. Mitte 2007 könnte es eröffnet werden.

Gefängnis

Das Haifischaquarium stelle "einfach nur ein Gefängnis" dar, denn auch ein noch so großes Haibecken könne niemals die eigentlichen Lebensräume der Haie ersetzen. Die Umsetzung des Projektes müsse "im Interesse der Tiere verhindert werden", kritisieren die Tierschützer vom Grazer Tierschutzhaus "Arche Noah".

Auch der "Verein gegen Tierfabriken" protestiert: Tiere, die in Aquarien "in völlig unnatürlichen Bedingungen" gehalten werden, seien mit Artgenossen in der Wildbahn nicht zu vergleichen. Derart zur Schau gestellte Tiere würden wenig wissenschaftliche Erkenntnisse bringen,...", so VGT-Obmann Martin Baluch. Jüngst hat auch der Österreichische Berufstauchlehrerverband ÖBTLV gegen das Projekt protestiert und "im Namen von 2.000 Tauchlehrern" eine Blockade angekündigt.

Ozeanarium soll sich von Schauaquarien unterscheiden Drabek betonte hingegen, dass sich das Ozeanarium deutlich von herkömmlichen Schauaquarien unterscheide. Jeder Besucher würde in einem Vortrag über die Situation der Tiere aufgeklärt. Gerade gequälte Tiere wolle man aus Aquarien "herauskaufen", weil die Behälter den Tieren nicht den entsprechend großen Lebensraum bieten könnten. (APA)