Stockholm - Mittel ohne jeden Wirkstoff (Placebos) können neben direkter Schmerzminderung sogar Gefühle positiv beeinflussen. Das haben Forscher des Karolinska Institutes in Stockholm ermittelt.
Bisher war bekannt, dass Placebos bei der Schmerzlinderung eine große Rolle spielen können. Das Scheinmedikament greift der Studie zufolge bei der Angstverminderung in dieselben grundlegenden Schaltkreise des Gehirns ein, die es auch bei der Schmerzerleichterung beeinflusst. Die Forscher präsentieren ihre Arbeit in der US-Zeitschrift "Neuron".
Der Versuch
Das Team um den Neurologen Predrag Petrovic testete die Placebo-Wirkung, indem es den Versuchspersonen unangenehme Bilder - unter anderem von misshandelten Körpern - zeigte. Nach der Ankündigung und Einnahme von angstmindernden Stoffen am ersten Tag erhielten die Probanden am folgenden Tag nach einer identischen Ankündigung Placebos.
Messungen der Hirnaktivität mittels Kernspintomographie zeigten, dass auch nach Einnahme der Scheinmedikamente die Hirnaktivität zur Vermeidung unangenehmer Gefühle deutlich gestiegen war. Von besonders hoher Bedeutung sei dabei die jeweilige Erwartungshaltung der Testpersonen gewesen.