"I want my money back" - mit diesen Worten rang Margaret Thatcher ihren Staatschefkollegen 1984 den so genannten Britenrabatt ab. Ihre Forderung begründete Thatcher damit, dass Großbritannien etwa im Vergleich zu Frankreich sehr wenig Geld aus den EU-Agrartöpfen bekommt.

Damals flossen rund 73 Prozent der Ausgaben des EU-Budgets in den Agrarbereich. Heute sind es "nur" noch rund 40 Prozent. Inzwischen gehört Großbritannien zu den wohlhabendsten EU-Staaten, zahlt viel ein und erhält hohen Rabatt. Nicht zuletzt argumentieren alle anderen Mitgliedstaaten, dass London mit dem Rabatt die Kosten der EU-Erweiterung auf andere abwälze.

Der Rabatt beträgt derzeit 4,6 Milliarden Euro pro Jahr, Großbritannien ist Nettozahler, bekommt mit dem Rabatt aber 66 Cent von jedem Nettoeuro zurück. Ohne Korrektur würde der Rabatt bis zum Jahr 2013 auf sieben bis acht Milliarden ansteigen.

Frankreich zahlt mit 1,49 Mrd. Euro den Löwenanteil am Britenrabatt. Die Nettozahler Österreich, Schweden, Deutschland und die Niederlande erstritten sich 1999 einen "Rabatt vom Britenrabatt" und zahlen seither nur ein Viertel ihres regulären Anteils. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.06.2005)