Wien - Der Bundesvorstand des Bundes sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und Künstler/innen (BSA) hat sich in seiner gestrigen Sitzung einstimmig gegen die Öffnung des Zivildienstes ausgesprochen. Die vorgesehene Öffnung des Zivildienstes - auf freiwilliger Basis - für Frauen und für alle Staatsangehörigen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum wird abgelehnt. "Diese Öffnung ist eine völlig sachfremde Entkoppelung des Zivildienstes vom Prinzip des Wehrersatzdienstes und eine inakzeptable Möglichkeit zur Umgehung des Ausländerbeschäftigungsrechts", erklärt Caspar Einem, Präsident des BSA. "Außerdem werden dadurch die gesetzlich und kollektivvertraglich festgelegten österreichischen Löhne und sonstigen Arbeitsbedingungen unterwandert", so Einem weiter.

In Zeiten erhöhter Arbeitslosigkeit und in Zeiten des Sparens bei Sozialen Diensten ist der Zivildienst ein Mittel wie man Sozialpolitik scheinbar kostengünstig gestalten könnte. Dies wird vom BSA abgelehnt.

Doppelte Entkräftung

Das Argument der Regierung für die Öffnung des Zivildienstes, dass zukünftig mehr Pflegekräfte in der Alten- und Behindertenbetreuung benötigt werden, kann gleich doppelt entkräftet werden. "Erstens dürfen Zivildiener nach dem Gesetz keine qualifizierten Pflegetätigkeiten ausüben und zweitens sollen diese anspruchsvollen Tätigkeiten von gut ausgebildeten Männern und Frauen ausgeführt werden, die zu fairen Arbeitsbedingungen beschäftigt werden", so Sabine Oberhauser, Vizepräsidentin und Vorsitzende der Frauen im BSA abschließend.