Graz - Lange hat die Universität Graz gewartet - nun wird das Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (ZMB) wirklich gebaut: Am kommenden Donnerstag, 23. Juni, erfolgt der offizielle Spatenstich des schon lange geplanten Projektes am Areal des ehemaligen Anna-Kinderspitals. "Ein echter Meilenstein und eine Sicherung des Standortes", freut sich Rektor Alfred Gutschelhofer über den Baustart. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 41 Millionen Euro.

Mit dem ZMB sollen die räumliche Infrastruktur verbessert und Einrichtungen und Spezialisten konzentriert werden. Das aus drei Baukörpern zusammengesetzte Gebäude am Gelände zwischen der Mozartgasse und der Humboldtstraße wird ab Anfang 2007 zukunftsweisende Fachbereiche wie das Institut für Molekulare Biowissenschaften, ergänzende Einrichtungen aus dem Bereich der Biotechnologie, Hörsäle, eine Bibliothek sowie ein Cafe beherbergen.

Auch "Start-ups" sollen einziehen

Eigentümer des Gebäudes wird die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die das Objekt nach Fertigstellung an die Uni Graz übergeben und vermieten wird. "Das ZMB ist ein weiterer großer Schritt in unserem Bestreben, den österreichischen Universitäten und damit auch gleichzeitig der Wirtschaft bestmögliche Infrastruktur bereitzustellen", sagt Herbert Logar, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft. Ein Bauteil (er wird von der Steiermärkische Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft (SFG) gefördert) wird für so genannte "Start-ups", also junge, innovative Unternehmen, reserviert.

Die Nettogeschoßfläche beträgt insgesamt rund 16.000 Quadratmeter. Der Vollbetrieb soll 2007 aufgenommen werden. Aus dem Architekturwettbewerb ging die Ulmer ARGE Seidel/Thoma/Kummer hervor.

"Nicht nur die wissenschaftliche und die wirtschaftliche Nutzung werden miteinander vernetzt, auch die Lehre wird gestärkt", so Rudolf Zechner, Professor am Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Graz und einer der Hauptinitiatoren des ZMB. So werden das gesamte Institut für Molekulare Biowissenschaften, das neue Doktorandenkolleg für Molekulare Enzymologie sowie die Mega-Forschungsvorhaben wie das von Zechner geleitete "GEN-AU"-Genomforschungsprojekt "GOLD" und der Spezialforschungsbereich "Biomembranen" räumlich zusammengeführt. Das Team rund um Zechner wird unter anderem im neuen Zentrum die genetischen Hintergründe von Störungen des Fettstoffwechsels erforschen. (APA)