Graz - Durchwegs positive Reaktionen gab es am Donnerstag auf die Ankündigung, dass der im Jänner abgesagte "Projekt Spielberg" in redimensionierter Form nun doch kommen soll. Auch der steirische SPÖ-Vorsitzende LHStv. Franz Voves zeigte sich erfreut darüber, dass Red Bull nun doch wieder eingestiegen ist. Skeptisch reagierten nur die Grünen.

"Man darf dabei jedoch nicht übersehen, welche Jahrhundert-Chance beim ursprünglichen Groß-Projekt verbockt wurde", formulierte Voves in einer Aussendung.

Wiedergutmachung

Im Kern handle es sich jetzt bei dem neuen Projekt um eine Wiedergutmachung - "schließlich wird im Grunde das wiederhergestellt, was bereits vorher schon vorhanden und für die Region so wichtig war", so der steirische SPÖ-Chef, der darauf achten will, dass die Regierungsvereinbarung von 45 Mio. Euro Landesförderung für das ursprüngliche 700 Mio.-Projekt eingehalten und der restliche Betrag für arbeitsplatzschaffende Maßnahmen in der westlichen Obersteiermark verwendet wird.

Bei der ÖVP feierte man die Neuauflage der Spielberg-Pläne. "Ein großartiger Erfolg von Waltraud Klasnic," so ÖAAB-Generalsekretär Abg. Werner Amon in einer Aussendung.

Für den steirischen Wirtschaftsbund-Obmann Peter Mühlbacher ist das Projekt "Spielberg neu" keine Überraschung: "Wer Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic kennt, weiß, dass sie unaufhörlich, oft auch im Hintergrund, mit großem Einsatz für die Steiermark arbeitet". Besonderer Dank gelte Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz, der sich "von Anti-Steiermark-Kampagnen des Herrn Franz Voves nicht beeindrucken ließ."

BZÖ-Applaus

Auch vom BZÖ kam Applaus. Aus Kärnten gratulierte Landeshauptmann Jörg Haider: "Ein guter Tag für alle Steirerinnen und Steirer". Mit dieser Lösung sei man Überlegungen des BZÖ Steiermark gefolgt, die bekanntlich schon am Mittwoch diese Initiative angekündigt hatten, hieß es in einer Aussendung. "Meine in den letzten Wochen geführten informellen Gespräche haben offenbar gewirkt", so der BZÖ-Obmann. Er werde diese daher fortführen.

Für die FPÖ meinte LHStv. Leopold Schöggl, dass die Fehler beim alten Projekt in ÖVP-Ressorts passiert seien und daher für die VP kein Anlass gegeben sei, den Erfolg für sich zu reklamieren. Er werde in seiner Veranwortung aber alles tun, um das nun geplante Vorhaben zum Erfolg zu verhelfen.

Auch Hirschmann freut sich

Der frühere Sportlandesrat und jetzige Listen-Wahlkämpfer Gerhard Hirschmann meldete sich ebenfalls zu Wort. Seinem "Ich freue mich, dass unser Antreten der Regierung so schnell einen ersten kleinen Flügelschlag verliehen hat" ließ er die Frage folgen, ob die Genehmigungen schon vorlägen und die Bürgerinitiativen eingebunden seien.

Skeptisch auch die steirische Grünen-Chefin Ingrid Lechner-Sonnek: "Wir werden sehen, was von diesem vagen Projekt nach der Wahl übig bleibt." Lechner-Sonnek meinte auch, dass Klasnic in ihrer Ankündigung einer "professionellen UVP-Abwicklung" die Unprofessionalität im ersten Versuch zugebe.

Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) meinte, der Neustart des Projektes eröffne neue Chancen für Beschäftigung und Tourismus in der Obersteiermark. (APA)