Grenze nicht überschritten
Er sei sich damals bewusst gewesen, dass es eine schmale Grenze gebe zwischen der Loyalität dem Staat gegenüber und einer Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst. "Diese Grenze habe ich nicht überschritten, weder im Sinne der heutigen Gesetzgebung, noch im moralischen Sinne", sagte der Regierungschef. Auch vor seinem USA-Aufenthalt 1984 habe er sich nicht zur Kooperation verpflichtet.
Geheimdienst-Akten
Belka hatte am Mittwoch als erster polnischer Politiker gefordert, die über ihn angelegten Geheimdienst-Akten zu veröffentlichen. Roman Giertych, Mandatar der national-katholischen "Liga polnischer Familien" (LPR) und Vorsitzender des parlamentarischen Untersuchungssausschusses zur so genannten Orlen-Affäre rund um umstrittene Personalentscheidungen bei dem gleichnamigen halbstaatlichen Mineralölkonzern, lehnte das ab. Er wolle die Entscheidung aber dem Institut für das Nationale Gedächtnis (IPN) überlassen.
Aufarbeitung von Verbrechen
Das IPN befasst sich nach dem Vorbild der deutschen Gauck-Behörde mit der juristischen Aufarbeitung von Verbrechen aus nationalsozialistischer und kommunistischer Zeit. Staatspräsident Aleksander Kwasniewski erklärte nach einem Gespräch mit dem IPN-Direktor Leon Kieres, es gebe keine juristische Möglichkeit, Belka Einsichtnahme in seine Akten zu gewähren.