Laut Gesetz müsse die Leitung des Untersuchungsgefängnisses "Matrosenruhe" Chodorkowskis Beschwerde an das Gericht weiterleiten, zitierte die Agentur Interfax den Anwalt. Die Verteidigung halte das Urteil für haltlos und werde auf einen Freispruch ihres Mandanten hinarbeiten.
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Chodorkowski legt Beschwerde gegen Urteil ein
Ehemaliger Yukos-Chef unterstützt Berufung seiner Anwälte
Moskau - Einen halben Monat nach der umstrittenen
Verurteilung zu neun Jahren Haft hat der russische Ölmagnat Michail
Chodorkowski Beschwerde eingelegt. Chodorkowski protestiere gegen das
Urteil und unterstütze eine Berufungsklage seiner Anwälte, die vor
einer Woche im Gericht eingebracht worden sei, teilte Anwalt Genrich
Padwa am Donnerstag in Moskau mit.
Der frühere Eigentümer des Ölkonzerns Yukos und sein
Geschäftspartner Platon Lebedjew waren am 31. Mai wegen Betrugs und
Steuerhinterziehung zu jeweils neun Jahren Lagerhaft verurteilt
worden. Auch Lebedjews Anwälte legten am 9. Juni Berufung ein. Padwa
rechnet nicht damit, dass die Berufungsverhandlung vor dem Herbst
beginnt. Das Verfahren gegen den regierungskritischen Chodorkowski
gilt als vom Kreml gesteuert. (APA/dpa)