Nach einer Phase relativer Stille unter der neoliberalen Hegemonie in den 1990er Jahren gewinnen die politischen Kämpfe in Lateinamerika seit einiger Zeit wieder weltweite Beachtung. Wird die Autonomieforderung im zapatistischen Aufstand vor allem mit der Erprobung neuer Politikformen verbunden, kämpfen soziale Bewegungen in Kolumbien oder Guatemala um ihr Überleben angesichts permanenter Bedrohung durch Militär und paramilitärische Gruppen. In Venezuela oder Brasilien hingegen sind die Bewegungen zum Teil eingebunden in die präsidialen Projekte der gesellschaftlichen Umgestaltung, während sich der Widerstand in Argentinien und Bolivien in der Absetzung der jeweiligen Präsidenten äußert. (red)