Wien - Man kehrt gern dorthin zurück, wo man den Grundstein zu einer erfolgreichen Karriere gelegt hat. Vor 34 Jahren hat der kleine Kärntner Mario Hofer, heute 49, seine Jockey-Lehre in der Wiener Freudenau begonnen. Der Weg führte ihn über München nach Westdeutschland, wo er heute als einer der erfolgreichsten Trainer rund 1400 Siege am Konto hat, einen Stall mit über 120 Vollblütern in Krefeld managt. Und internationale Erfolge feiert.

Samstag gastiert Hofer noch in Mailand, Sonntag ist er in seiner alten Heimat zu sehen. "Nach Wien", sagt er, "komme ich immer gerne." Auch wenn das Derby nicht mehr am traditionellen Platz in der Freudenau, sondern im Racino Ebreichsdorf als Magna Austrian Derby (150.000 ¤, 2200 Meter) gelaufen wird. Und Hofer die gemütliche Atmosphäre ("die schönen Abende mit den Besitzern beim Heurigen") vermisst.

Gleich zwei Pferde bringt er im Derby an den Start. Le Madaaly, der vom Ex-Freudenauer Peter Heugl geritten wird, kennt die Bahn bereits, musste sich über 1700 m allerdings dem besten heimischen Vertreter, Mozafin (Jockey Jean Pierre Lopez), geschlagen geben. Noch etwas bessere Chancen rechnet sich Hofer für den Schimmel Kelim aus. Der hat mit Jean Pierre Carvalho einen hier ebenfalls bestens bekannten Reiter im Sattel, war zuletzt in einem sehr gut besetzten Rennen nicht weit geschlagen.

Von den elf Derby-Startern kommen sechs aus Deutschland, zwei aus Italien, wobei Montalegre vor vier Wochen im italienischen Derby nicht weit vom Sieger einkam. Er dürfte Favorit werden, obwohl auch die Deutschen Adios Amigos (Jockey Gary Hind) und Fuego (Gordon Batistic) als frische Sieger über die Distanz gute Chancen anmelden. Mozafin, ein England-Einkauf des Stalles Centaurus (Racino-Sportchef Herbert Ripel), hat heuer bei vier Starts bereits drei Siege auf kürzerer Strecke und 34.000 auf dem Konto, als Handikap aber die äußere Startnummer und die 2200 m, die ihm zu lang werden könnten. Aber das hängt auch vom Tempo ab. Flaue Fahrt käme ihm entgegen. (DER STANDARD Printausgabe 17.06.2005)