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Wien - Sozialministerin Ursula Haubner (BZÖ) will mit dem "bis Ende des Sommers" laufenden Testversuch der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) nochmals "alle Zahlen" zur Schwerarbeiterregelung abklären. Wie viele der im ersten Quartal 2005 bereits zuerkannten Pensionen nachträglich auf Schwerarbeit untersucht werden sollen, bezifferte sie nicht: "Die Kriterien sind klar. Wir können jederzeit in Begutachtung gehen." Wichtig sei die Vollziehbarkeit.

Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger habe ein Modell ausgearbeitet, "wie man prüfen kann, wie die Tests durchgeführt werden". Deswegen seien auch "alle diese Woche an einem Tisch gesessen. Wahrscheinlich wird die PVA verschiedene Praxistests machen." Die Schwerarbeiterregelung werde jedenfalls kommen.

Seit dieser Woche läuft die Testphase. "Wir werden Fälle raussuchen, wo man vermutet, das könnte ein Schwerarbeiter gewesen sein, und wir werden das in praxisähnlichen Tests durchspielen", so Johannes Pundy von der PVA.

Darauf angesprochen, dass die Arbeiterkammer zu restriktive Zugangsbestimmungen kritisiert und gemeint habe, maximal 2000 Personen jährlich würden von der Schwerarbeiterregelung profitieren, meinte Haubner: "Ich lege mich nie auf Prozente fest. Die Kriterien und Tätigkeiten sind wichtig. Es gibt ein Mengengerüst." Zuletzt ging man von 4500 bis 8000 Anspruchsberechtigten im Jahr aus. AK-Sozialexperte Helmut Ivansits hatte zuvor über die rigiden Zugangsbestimmungen gemeint: "Da kommt dann ja fast keine Frau vor."

ÖAAB-Bundesobmann Fritz Neugebauer forderte von Haubner indes Tempo: "Das ist den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht zumutbar, die täglich schwere körperliche Arbeit leisten müssen." (APA, nim/DER STANDARD, Printausgabe, 17.06.2005)