New York - Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG hat sich am Donnerstag für seine Unterstützung von Steuerflüchtlingen in den USA entschuldigt und könnte damit eine drohende Anklage verhindern. US-Staatsanwälte haben gegen bestimmte Steuerdienstleistungen von KPMG für einige vermögende Kunden zwischen 1996 und 2002 ermittelt. In einigen Fällen zielten die Dienste der Wirtschaftsprüfer darauf, ihren Kunden Steuerzahlungen in Millionenhöhe zu ersparen. "KPMG übernimmt die volle Verantwortung für das ungesetzliche Gebaren früherer KPMG-Partner während dieser Zeit. Und wir bedauern zutiefst, das es geschehen ist", hieß es in einer Mitteilung der Firma.
Unklar, ob Anklage erhoben wird
Ein Sprecher des US-Justizministeriums wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, hat die Staatsanwaltschaft allerdings einen Fall wegen
Behinderung der Justiz und des Anbietens illegaler Möglichkeiten zur Steuerflucht konstruiert. Noch werde allerdings diskutiert, ob es zur Anklage kommen soll. Branchenanalysten halten es indes nach der Entschuldigung für unwahrscheinlich, dass es zu einer Klage kommt, die zum Ende des Unternehmens führen könnte. KPMG zählt zu den vier
weltweit größten Wirtschaftsprüfungsunternehmen.
Ursprünglich hatte es fünf große Vertreter der Branche gegeben, bis das US-Justizministerium das Unternehmen Arthur Andersen im März 2002 im Zusammenhang mit dem Enron-Skandal verklagte. Die Folge war ein Zusammenbruch Andersens. (APA/Reuters)