Klagenfurt - Die Frauen sind bei den 29. Tagen der deutschsprachigen Literatur eindeutig in der Mehrheit. Elf Autorinnen und sieben Autoren werden ab 23. Juni beim Wettlesen um den Bachmannpreis antreten. Aus Österreich mit dabei sind Gabriele Petricek, Gerhild Steinbuch und Anna Kim. Am 26. Juni ab 11.00 Uhr wird die Jury dann in bewährter Manier zur Preisverleihung schreiten. Auffallend ist bei der Liste der AutorInnen, dass arrivierte Namen eigentlich kaum zu finden sind.

Den Auftakt macht traditionellerweise die "Klagenfurter Rede zur Literatur" am Mittwochabend, diesmal wurde Iso Camartin, selbst jahrelang Juror der Veranstaltung, eingeladen. Danach erfolgt die Auslosung der Lesereihefolge. Dann steht fest, wer das Bühnenbild im ORF-Theater, das bereits zum 19. Mal vom Kärntner Künstler Heinz Peter Maya gestaltet wurde, quasi einweihen wird. Maya hat dieses Jahr das Motto "Mensch ärgere Dich nicht - Das Spiel des Lebens" gewählt.

Deutschland wie gewohnt am stärksten vertreten

Aus Deutschland kommen heuer die AutorInnen Nikolai Vogel, Julia Schoch, Eva von Schirach, Sabine Schiffner, Thomas Lang, Helmut Kuhn, Susanne Heinrich, Martina Hefter, Barbara Bongartz, Klaus Böldl und Natalie Balkow.

Sasa Stanisic, seit 1992 in Deutschland lebend, stammt aus Visegrad in Bosnien-Herzegowina. Anne Weber stammt aus Offenbach, sie lebt Frankreich und publizierte ihre ersten eigenen Texte auf Französisch. Der in Hamburg geborene Autor und Übersetzer Kristof Magnusson lebt in der Schweiz. Vervollständigt wird die Riege der 18 KandidatInnen durch den Schweizer Christoph Simon.

Vertraute Jury

Keine personellen Veränderungen gibt es bei der Jury. Die temperamentvolle Iris Radisch ist wieder Vorsitzende, die weiteren JurorInnen sind Daniela Strigl, Ilma Rakusa, Ursula März, Klaus Nüchtern, Martin Ebel, Heinrich Detering, Norbert Miller und Burkhard Spinnen. Moderiert wird die Veranstaltung wie gewohnt von Ernst. A. Grandits, die Dotierung der Preise blieb ebenfalls unverändert.

Der Bachmann-Preis (22.500 Euro) wird von der Landeshauptstadt Klagenfurt gestiftet, dazu kommen der Ernst-Willner-Preis der Verlage (7.000 Euro), der von der Telekom Austria AG gestiftete Preis der Jury (10.000 Euro), der 3-sat-Preis (7.500 Euro) und der via Internet ermittelte Kelag-Publikumspreis (5.000 Euro).

Die Lesungen und Diskussionen (23. und 24.6., 9-13 Uhr und 15-18 Uhr, 25.6., 9-13 Uhr) werden wie in den vergangenen Jahren ebenso wie die Preisverleihung (26.6., 11 Uhr) live auf 3sat übertragen.(APA)