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Roger Federer geht natürlich als Favorit ins Turnier.

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London - Der Kampf beim Herren-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon lautet 127 Spieler gegen einen und scheint aussichtslos - für die 127. Die Konkurrenz mit dem ÖTV-Duo Jürgen Melzer und Stefan Koubek will im Südwesten Londons beweisen, dass Roger Federer auf Rasen nicht unschlagbar ist - ein schwieriges Unterfangen, denn der Schweizer hat auf dem schnellsten Belag der Welt seit drei Jahren nicht mehr verloren.

Sollte Federer nach 2003 und 2004 zum dritten Mal in Serie Wimbledon gewinnen, wäre er der erst dritte Herren-Einzel-"Hattrick"-Gewinner nach den Granden Björn Borg und Pete Sampras. Apropos Borg: Der 23-jährige Federer hat mittlerweile 29 Rasen-Spiele in Serie gewonnen, den Rekord hält der Schwede mit 41.

Noch nicht am Zenith

Trotz der Dominanz auf Rasen weiß Federer, dass er auf seiner Lieblingsunterlage noch nicht am Zenit angelangt ist. "Man kann sich immer noch verbessern, man kann immer noch ein bisschen besser servieren und retournieren. Auch ich", so Federer, der sich mit seinem dritten Halle-Triumph in Serie aufgewärmt hat. Federers Aufwärmgegner in Wimbledon wird in Runde eins der Franzose Paul-Henri Mathieu sein.

"Es gibt einige Aufschlagkanonen und gefährliche Spieler", weiß Federer und meint damit vor allem den Australier Lleyton Hewitt und den US-Amerikaner Andy Roddick - beide hat er 2004 auf dem Weg zum Titel eliminiert, Hewitt im Viertelfinale und Roddick im Finale. Gefahr geht wie jedes Jahr auch vom Lokalmatdor Tim Henman aus und ebenso von den Kroaten Ivo Karlovic (2,08 m) und Mario Ancic, ein Duo mit Basketball-Gardemaß. Ancic, 2004 Wimbledon-Halbfinalist, ist übrigens jener Spieler, der Federer die bis dato letzte Niederlage auf Rasen zugefügt hat, und zwar in der ersten Wimbledon-Runde 2002.

Alles offen bei den Damen

Beide den Damen sieht die Lage offener aus: Im Vorjahr im Alter von 17 Jahren sensationell Wimbledon-Siegerin, muss sich Maria Scharapowa ("Hier leben all die schönen Erinnerungen wieder auf, es ist aufregend") diesmal bei den All England Championships in London mit viel Druck und jeder Menge Herausforderinnen herumschlagen. Neben der Russin zählen u.a. ihre Landsfrauen Jelena Dementjewa und Swetlana Kusnezowa, die Weltranglisten-Erste Lindsay Davenport (USA), die Paris-Siegerin Justine Henin-Hardenne (BEL), die jüngere Williams-Schwester Serena (USA) oder die Französin Amelie Mauresmo zu den großen Favoritinnen auf den Wimbledon-Damen-Triumph 2005, der 600.000 Pfund Preisgeld bringt.

"Viele Dinge auf dem Platz und abseits davon haben sich verändert", weiß Scharapowa. "Ich bin eine viel komplettere Spielerinnen als noch vor einem Jahr", glaubt Scharapowa, die in diesm Jahr Liebling der Werbe-Industrie wurde, obwohl ihr Erfolg auf dem Platz mit dem abseits davon nicht Schritt halten kann. Nach dem Wimbledon-Triumph scheiterte die Dollar-Multi-Millionärin bei den Grand-Slams in Australien in Runde drei, bei den US-Open im Halbfinale und in Paris im Viertelfinale. 2005 hat sie bis dato drei Turniere in Tokio, Doha und Birmingham gewonnen.

Kein Angst vor Henin-Hardenne

Größte Herausforderin der Titelverteidigerin könnte die Belgierin Henin-Hardenne werden, die Scharapowa im Paris-Viertelfinale 6:4,6:2 abgefertigt hatte. Auf Gras sind jedoch das starke Service und die harten Grundschläge der Russin weitaus effektiver als auf Sand. "Ich habe keine Angst vor ihr, Sand ist ihr Lieblingsbelag. Auf Gras geht alles viel schneller", meint Scharapowa.(APA/Reuters)