Nobelkomitee verlangt Freilassung von Aung San Suu Kyi
Burmas Oppositionsführerin wird Geburtstag am Sonntag isolierter denn je begehen: Sie befindet sich nach UNO-Einschätzung "praktisch in Einzelhaft"
Redaktion
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Oslo/Bangkok - Das norwegische Nobelkomitee hat die
Freilassung der unter Hausarrest stehenden burmesische
Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi
verlangt. Zu dem am Sonntag bevorstehenden 60. Geburtstag der
Menschenrechtlerin erklärte Komiteechef Ole D. Mjøs am Freitag in
Oslo: "Wir fordern dringend zu ihrer Freilassung auf und sehen der
Wiedereinführung der Demokratie in ihrer Heimat entgegen".
Der britische Außenminister Jack Straw forderte die
Militärregierung in Burma auf, die Oppositionsführerin endlich
freizulassen. Ihre Behandlung sei unentschuldbar, und ihre
Freilassung werde ein Ziel der Anfang Juli beginnenden britischen
EU-Ratspräsidentschaft sein, sagte Straw dem Rundfunksender BBC.
"Praktisch in Einzelhaft"
Burmas Oppositionsführerin wird ihren Geburtstag nach
UN-Einschätzung im Hausarrest isolierter denn je begehen. Die
Friedensnobelpreisträgerin sei "praktisch in Einzelhaft", sagte der
UN-Sonderberichterstatter zur Menschenrechtslage in dem von Militärs
beherrschten Land, Paulo Sergio Pinheiro, am Freitag in Bangkok. Seit
dem Sturz des reformorientierten Ministerpräsidenten Khin Nyunt im
Oktober vergangenen Jahres habe ihre Isolation zugenommen.
Der Oppositionsführerin, die seit Mai 2003 unter Hausarrest steht,
sind Pinheiros Angaben zufolge nur Besuche von zwei Hausangestellten
und ihrem Arzt erlaubt. Die Junta habe dafür gesorgt, dass es
inzwischen keine Kontakte zwischen ihr und Parteikollegen ihrer
Nationalen Liga für Demokratie (NLD) gebe. Die NLD hatte bei den
Wahlen 1990 mehr als 80 Prozent der Stimmen gewonnen, was die
herrschenden Militärs aber nie anerkannten. Pinheiro rief die
Generäle in Rangun erneut auf, Suu Kyi und die mehr als 1.300
politischen Gefangenen in Birma auf freien Fuß zu setzten. (APA/dpa)
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