Die Existenz von Echelon wurde lange geleugnet Laut dem britischen Journalisten und Abhör-Experten Duncan Campbell wurde bereits 1947 ein weltweites Netzwerk von Abhöranlagen gegründet: Die USA und Großbritannien kamen überein, ihre gemeinsamen Abhöraktivitäten fortzusetzen; Kanada, Australien und Neuseeland traten dem Abkommen als "Second Parties" bei. An die Öffentlichkeit gebracht wurde Echelon 1988 durch Margaret Newsham, eine ehemalige NSA-Mitarbeiterin, die die Abhöraktivitäten des NSA nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte. Eine öffentliche Diskussion begann allerdings erst 1996, als Nicky Hager sein Buch "Secret Power" veröffentlichte, in dem Interviews mit neuseeländischen Geheimdienstmitarbeitern verarbeitet wurden. Die erste Erwähnung Echelons in einem offiziellen, europäischen Dokument geht auf Duncan Campbell zurück, der im Jahr 1997 einen Bericht für die EU-Arbeitsgruppe "Scientific and Technological Options Assessment" (STOA) verfasste. Wörterbuch-System Offizielle Stellungnahmen der Abhördienste ließen noch zwei Jahre auf sich warten. Erst im Mai 1999 bestätigte der Direktor der australischen Abhörorganisation DSD (Defence Signals Directorate), Martin Brady, dass Australien mit den Geheimdiensten der USA, UK, Neuseeland und Kanada kooperiere. Millionen von Botschaften würden stündlich abgefangen und in ein "Wörterbuch" genanntes Computersystem gespeist. Die Ergebnisse der elektronischen Lauschprotokolle werden danach in einem eigenen Computernetz den Partnerorganisationen zur Verfügung gestellt. Eine Bestätigung der USA erfolgte erst in Reaktion auf das STOA-Update "Interception Capabilities 2000" von Duncan Campbell, das am 23. Februar 2000 im Europaparlament präsentiert wurde. Anfang März gab der ehemalige CIA-Direktor James Wooley zu, dass die NSA europäische Firmen ausspioniert hatte - allerdings nur, weil diese die "Kultur der Bestechung" pflegten. Auch die beiden im STOA-Report angeführten Fälle würden in diese Kategorie fallen. Demnach hat die USA Echelon eingesetzt, um das europäische Flugzeugkonsortium Airbus 1994 bei einem umfangreichen Flugzeughandel mit Saudi-Arabien aus dem Rennen zu werfen