Stockholm - Die internationale Konferenz zum Schutz der
Antarktis hat sich zum Abschluss ihrer zweiwöchigen Beratungen in
Stockholm auf ein Abkommen zur Haftung bei Umweltkatastrophen auf dem
Südkontinent geeinigt. Das Haftungs-Zusatzprotokoll zum bestehenden
Vertrag zum Schutz der Antarktis sei der größte Durchbruch der
Konferenz gewesen, sagte der australische Leiter des
Umweltschutzkomitees, Tony Press, am Freitag. Es habe 13 bis 14
Jahren gedauert, sich zu einigen.
Das Zusatzprotokoll sieht vor, dass Länder oder Firmen, die für
Umweltkatastrophen wie einen Tankerunfall in der Antarktis
verantwortlich sind, für die Beseitigung der Schäden finanziell
aufkommen müssen. Sollten die Schäden irreparabel sein, soll eine
entsprechende Geldsumme in einen Fond eingezahlt werden, der bei
anonymen Schäden für die Aufräumarbeiten aufkommt. Das Protokoll muss
noch von 28 Unterzeichnerländern des Antarktis-Vertrags ratifiziert
werden. Nach Expertenmeinung kann das allerdings Jahre dauern.
Wichtiger Kontinent
300 Wissenschafter, unter ihnen Abgesandte von mehr als 45
Regierungen, hatten seit dem 6. Juni über einen besseren Schutz der
Antarktis beraten. Auf dem Südkontinent lagern rund 90 Prozent des
weltweit vorhandenen gefrorenen Wassers.
Angesichts der großen Bedeutung, die die Antarktis für das
weltweite Klima hat, hatten bereits 1959 zwölf Staaten einen Vertrag
unterschrieben, der die friedliche Nutzung des Kontinents sichern
sollte, weitere schlossen sich an. Vor Beginn der Konferenz hatten
britische Wissenschaftler im Mai erneut vor dem Abschmelzen großer
Gletscherfelder in der Antarktis gewarnt.
(APA)