Berlin - Das Linksbündnis von PDS und Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) in Deutschland hat offenbar eine wichtige Hürde genommen. Ein Kooperationsabkommen sei von beiden Seiten schriftlich bestätigt worden, sagte PDS-Wahlkampfleiter Ramelow der "Leipziger Volkszeitung". Auf der Basis dieses Kooperationsrahmens sollten nun am Dienstag die nächsten Schritte vereinbart werden.

Die WASG kündigte unterdessen an, sie wolle sich auch für Übertritte aus der SPD-Bundestagsfraktion öffnen. Vorstandsmitglied Ernst nahm zugleich Ex-SPD-Chef Lafontaine wegen dessen umstrittener "Fremdarbeiter"-Äußerung in Schutz.

Wahlkampf "kann beginnen"

"Das Linksbündnis marschiert", sagte Ramelow. Ab sofort könne nun der Wahlkampf beginnen. "Die Konkurrenz zwischen beiden Organisationen ist überwunden. Jetzt kommt es darauf an, mit Inhalten zu füllen", so der PDS-Politiker. Auf einem Spitzentreffen von PDS und WASG solle am Dienstag über weitere strategische und inhaltliche Fragen beraten werden. PDS-Chef Bisky kündigte für Mittwoch eine Sitzung des PDS-Vorstandes an: "Wir dürfen keine Zeit verstreichen lassen, um uns für den Wahlkampf fit zu machen."

Ernst sagte mit Blick auf den möglichen Wechsel von SPD- Abgeordneten zur WASG: "Bei uns kann erst einmal jeder eintreten." Die Frage sei allerdings, ob er auch ein Mandat bekomme. "Da muss man dann ganz genau hinschauen, wie seine Position bisher war. Wendehälse können wir nicht gebrauchen."

Zu der umstrittenen Rede Lafontaines, der neben dem früheren PDS- Chef Gysi Spitzenkandidat des Linksbündnisses werden soll, sagte Ernst: "Ich würde sehr vorsichtig sein, dem Oskar da eine Nähe zum Nationalismus zu unterstellen. Das ist doch absurd." Demgegenüber sagte Ramelow: "Bei uns akzeptiert niemand das Wort Fremdarbeiter." (APA/ag.)