Riad/Kairo - Eine Gruppe radikal-islamischer Jugendlicher hat einen Aufruhr in einer Moschee in Saudi-Arabien verursacht, weil ein bekannter Scheich den Saudis das Trommeln erlauben wollte. Wie die saudiarabische Zeitung "Al-Watan" am Sonntag berichtete, hatte Scheich Abdelmohsen al-Obeikan am Freitagabend in einer Moschee in der Provinz Abha vor 700 Gläubigen erklärt, das Schlagen der Trommel sei keine Musik im eigentlichen Sinne und deshalb keine Sünde. Es sei also durchaus erlaubt, Gäste bei Festlichkeiten mit Getrommel zu erfreuen. Daraufhin brach ein Tumult aus. Mehrfach unterbrachen die jungen Radikalen die Rede des Predigers, der auch Mitglied des von der Königsfamilie eingesetzten Schura-Rates ist. Viele Saudis halten Musik und andere Formen der Unterhaltung für unislamisch. Früher waren in der Hauptstadt Riad sogar Kaffeehäuser geschlossen worden, weil sie Musik spielten. Dieses Verbot ist erst in den vergangenen Monaten etwas gelockert worden. (APA/dpa)