Ulsan - Japan hat zum Auftakt des jährlichen Treffens
der Internationalen Walfangkommission (IWC) in der südkoreanischen
Hafenstadt Ulsan eine erste Abstimmungsniederlage hinnehmen müssen.
Bei dem Votum am Montag ging es zwar nur um einen japanischen Antrag
zur Tagesordnung, dennoch könnte die Niederlage ein Hinweis auf einen
Mangel an Geschlossenheit der Befürworter des kommerziellen Walfangs
sein. 24 Länder stimmten mit Japan, bei 31 Gegenstimmen und zwei
Enthaltungen. Die Kommission hat insgesamt 66 Mitglieder.
Japan will Fangquote verdoppeln
Japan hatte zuvor angekündigt, dass es seine Fangquote von
Zwergwalen für "wissenschaftliche Zwecke" mehr als verdoppeln werde.
Gleichzeitig solle die Jagd auf als bedroht geltende Tiere wie
Buckelwale ausgedehnt werden. Ab Ende dieses Jahres wolle Japan im
südlichen Eismeer rund 850 Zwergwale jährlich fangen, hieß es. Nach
einer Quotenregelung darf die japanische Walfangflotte bisher jedes
Jahr 400 Wale töten, wobei diese Zahl um zehn Prozent über- oder
unterschritten werden kann. Für die Quoten-Erhöhung bei der Jagd auf
Zwergwale benötigt Japan die Zustimmung der IWC nicht.
Kritik von Australiens Umweltminister
Der australische Umweltminister Ian Campbell kritisierte Tokio
scharf für die geplante Verdoppelung der Fangquote. Die Ankündigung
sei ein Skandal, sagte Campbell. Japans Position werde zu einem
"Konflikt" in der Kommission führen. Die internationale Gemeinschaft
wirft Japan vor, das seit 19 Jahren bestehende Verbot des
kommerziellen Walfangs durch die angebliche Jagd zu
"wissenschaftlichen Zwecken" immer wieder zu umgehen. (APA/AFP)