Iran
Rice: Wahl verdient diesen Namen nicht
Wahl als "unbedeutend" eingestuft - Kommentar von Bush erwies sich als Bumerang
Washington - In einer ersten Reaktion der USA hat
Außenministerin Condoleezza Rice die Präsidentschaftswahl im Iran
trotz der hohen Wahlbeteiligung von 62,7 Prozent als unbedeutend
eingestuft. "Eine Wahl, in der tausende Kandidaten disqualifiziert
wurden und Frauen nicht antreten konnten, verdient den Namen nicht",
sagte sie am Sonntag im Sender ABC. Durch die Wahl werde die
iranische Regierung nicht an Legitimität gewinnen. Als Bumerang erwies sich ein Kommentar von US-Präsident George W.
Bush. Dieser hatte die Wahl vor der ersten Abstimmung als Versuch
bezeichnet, mit dem das Mullah-Regime seine Macht festigen wolle. Die
ungewohnt hohe Wahlbeteiligung führte Geheimdienstminister Ali
Younesi darauf zurück. "Bush hat vor allem die Konservativen dazu
gebracht, aus Protest gegen seine Worte zur Wahl zu gehen. Herr Bush,
vielen Dank dafür", sagte Younesi. (APA/AP)