Fazit: "Nehmt das nicht persönlich - aber da lade ich dann lieber Falter und STANDARD nicht mehr ein."
Lugnerland funktioniert so
Lugnerland funktioniert so. Das ist nicht neu. Und dass Glawischnig "lugnert", ist gar nicht dumm: Eine billigere PR-Plattform als die Seitenblicke existiert in Österreich nicht. Und darum kommt Glawischnig gerne - ganz privat, versteht sich - vorbei, wenn ein Blumenhändler nach dem Life Ball einen Rosenmantel ausstellt: Die Grüne, Blumen, Aidshilfe - ein schönes Bild. Das gilt auch, wenn die "schöne Marxistin" (Andreas Khol) ganz in Weiß, dekolletiert und tagelang von der Pressestelle des Roten Kreuzes als VIP-Blutspenderin zum Fototermin kommt.
Nur dass vermeintliche Medienprofis diese komplett inszenierten PR-Räume mittlerweile tatsächlich für ihre Privatsphäre halten, verwirrt: Lugner, Grasser und Glawischnig beklagen unisono, dass sie die Regeln nicht alleine bestimmen dürfen.
Scheinprivatheit
Glawischnig taucht auf Society-PR-Events - oft vom Veranstalter angekündigt - Händchen haltend mit ihrem Mann auf: bei der Programmpräsentation von "Pro7-Austria" letzten Herbst. Bei der Kurier-Gala. Beim Life-Ball-Blumenmantel. Oder beim Blutspenden.
Dann jammert sie jedes Mal darüber, dass Fotografen dort das tun, weswegen auch sie hier ist: Bilder jener Scheinprivatheit herzustellen, von der sie selbst profitiert. Einzeln und mit allen Antels und Lugners lässt man sich gerne knipsen - aber nicht mit dem eigenen Mann. Das ist dann nämlich - ja auf PR-Events - privat.
"Bildmutation der Woche"
Wenn Hans Dichand einen liebt, kommt man damit durch: Als Glawischnig sich am Abend des Blutspendens in der Krone sah, behagte ihr das gezeigte Bild nicht. Ihr Mann war zwar nicht darauf, aber das weiße Trägerkleidchen gab zu viel Brustansatz frei. Die Intervention in der Krone hatte Erfolg: Das Bild wurde - das tadellos sitzende Kleid wurde nachträglich für "heftig verrutscht" erklärt - ausgetauscht. Die Krone entschuldigte sich. Andere haben da ganz andere Erfahrungen mit dem Blatt. Aber die Society-Menschen sind es gewohnt, nicht gleich, sondern gleicher zu sein.