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Grafik: Archiv
Als wäre die ganze Situation rund um die verschiedenen Kopierschutzverfahren für Audio-CDs nicht an sich schon bizarr genug wäre, legt Sony jetzt noch eins drauf: Wie der Online Newsdienst Golem berichtet, verrät Sony selbst Tricks um den eigenen Kopierschutz auszutricksen.

Einschränkung

Hintergrund des Ganzen ist, dass sich die großen Hersteller nicht auf ein Verfahren einigen können, so führt die von Sony verwendete Media-Maxx-Technologie dazu, dass iPod-BenutzerInnen unter Windows ihre Musik nicht so ohne weiteres auf den MP3-Player übertragen können. Bei Sony schiebt man die Schuld Apple zu, diese würden nur ihr eigenes "sicheres Format" unterstützen, die KundInnen werden in einem FAQ auch dazu aufgefordert sich deswegen an den Mac-Hersteller zu wenden.

Nachfragen

Gleichzeitig kann aber auch ein Mail mit weiteren Informationen angefordert werden, in diesem wird dann detailliert beschrieben, wie MediaMaxx ausgetrickst werden kann und die Musik doch noch auf dem iPod landen kann. Was Sony verschweigt: Einmal von ihrem Kopierschutz befreit, können die Musikdateien beliebig weiter verteilt werden.

Simpel

MediaMaxx ist aber auch relativ leicht auszuschalten, unter Windows reicht es die Autostart-Funktion zu deaktivieren, unter Mac OS X und Linux funktioniert das System von vornherein nicht, die CDs sind hier "ungeschützt". Für diese simple Wissen hat der Erfinder von MediaMaxx, SunnComm, übrigens in der Vergangenheit bereits Prozesse geführt. So war im Jahr 2003 ein deutscher Student wegen der Veröffentlichung des Autostart-Tricks auf 10 Millionen US-Dollar verklagt worden, später wurde die Klage allerdings wieder zurückgezogen.

Rechtliche Probleme

Die Hilfsbereitschaft von Sony könnte übrigens noch weitere amüsante Folgen haben, schließlich ist in den USA laut dem Digital Copyright Millenium Act (DCMA) verboten bei der Umgehung eines Kopierschutz behilflich zu sein. Dem halten Experten allerdings entgegen, dass kaum von einem funktionierenden Kopierschutz gesprochen werden kann, da er ja unter anderen Betriebssystemen nicht greife, und den KundInnen nicht vorgeschrieben werde, welches OS sie verwenden dürften. (red)