Wien - Die Abschaffung der Sicherungssteuer mit 1. Juli 2005 wird dem Absatz ausländischer Investmentfonds in Österreich deutliche Impulse geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Wiener Fessel-GfK-Instituts unter mehreren hundert Bankberatern, unabhängigen Finanzberatern und Privatkunden im Auftrag der Österreich-Tochter des US-Fondsriesen Fidelity.

Sicherungssteuer fällt

Mit dem Fall der ein- bis fünfprozentigen Sicherungssteuer auf Fonds von nicht-österreichischen Anbietern werden in- und ausländische Investmentfonds steuerlich vollständig gleichgestellt. Für Ausschüttungen und ähnliche Erträge werden depotführende Banken ab 1. Juli auch bei ausländischen Fonds die Kapitalertragssteuer (KESt) automatisch an die Finanz abführen, was zuvor der inländischen Konkurrenz vorbehalten war. Anleger müssen sich dann nicht länger selbst um die Versteuerung ausländischer Fondsanteile kümmern.

"Die Mehrheit der Anleger und Berater will verstärkt in Fonds internationaler Anbieter investieren", erklärte die Vertriebsleiterin von Fidelity International in Österreich, Marion Schaflechner, in einer Aussendung vom Montag. Die künftige steuerliche Gleichstellung in- und ausländischer Fonds werde von mehr als drei Viertel der Befragten begrüßt.

Für Banken und Finanzvertriebe sieht Schaflechner gute Chancen, sich mit dem Angebot von ausländischen Fonds im Wettbewerb um die Gunst des Anlegers zu profilieren: "Nach knapp fünf Jahren Sicherungssteuer warten die Anleger jetzt darauf, dass man ihnen wieder eine objektive und von steuerlichen Erwägungen unabhängige Investmentberatung anbietet."

Fidelity verwaltet knapp 1,3 Billionen Dollar

Fidelity gilt als größte Fondsmanagement-Gesellschaft der Welt mit einem verwalteten Vermögen von 1,286 Billionen Dollar (1.056 Mrd. Euro). Beschäftigt werden knapp 36.000 Mitarbeiter. Die Fidelity-Repräsentanz in Wien unterstützt den Absatz von 95 in Österreich zum Vertrieb zugelassenen Fidelity-Fonds mit einem Volumen von 1,32 Mrd. Euro (Ende 2004). (APA)