Rom - Der Vatikan hat am Montag die Staaten zu einem verstärkten Kampf gegen die Prostitution aufgerufen. Im Rahmen der ersten Vatikankonferenz über die Seelsorge für Straßenprostituierte, die am Montag beim Päpstliche Migrantenrat begonnen hat, appellierte der Präsident des Rats, Kardinal Stephen Fumio Hamao, zu effizienten Maßnahmen gegen die Ausnutzung und Gewalt gegen Frauen. "Die Prostitution ist ein Affront gegen die Würde der Frau", sagte der Kardinal.

Hamao warnte auch vor dem verzerrten Frauenbild, das Medien übertragen. Die Kirche habe die Pflicht, sich verstärkt für die Rechte der Frau und ihres Images einzusetzen, sagte der Kardinal. Er warnte auch vor dem Menschenhandel. Eine Million Frauen und Kinder seien davon betroffen. Allein in Italien werden 40.000 Straßenprostituierte gemeldet, 4.000 davon seien Minderjährige. In Thailand sei das Phänomen Besorgnis erregend. Im Land gebe es 200.000 Prostituierte, 35.000 davon seien minderjährig, so der Kardinal.

Vorschläge entwickeln

An dem zweitägigen Treffen nehmen Kirchenvertreter, Wissenschaftler und Repräsentanten von Hilfsorganisationen teil. Der Vorsitzende einer katholischen Hilfsorganisation für Prostituierte, "Comunità Papa Giovanni XXIII", Oreste Benzi, wird am Mittwoch über seine Erfahrungen beim Versuch, Straßenprostituierte aus der Gewalt ihrer Zuhälter zu befreien, berichten. Bei der Tagung sollen gemeinsame Vorschläge für kirchliche Hilfe zu Gunsten von Prostituierten entwickelt werden. (APA)