Teheran - Der ultrakonservative Wächterrat im Iran hat bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl "keinen Betrug" festgestellt. Bei der Neuauszählung von etwa hundert Wahlurnen habe sich herausgestellt, dass es keine Wahlfälschungen gegeben habe, teilte der Wächterrat am Montag in einer im iranischen Fernsehen verlesenen Erklärung mit.

Der Rat bewertete die Wahl als "ordnungsgemäß" und kündigte an, die Stichwahl zwischen dem gemäßigten Konservativen Akbar Hashemi Rafsanjani (Rafsandjani) und dem erzkonservativen Politiker Mahmoud Ahmadinejad werde am Freitag stattfinden. Der Wahlkampf für die zweite Wahlrunde solle am Dienstag beginnen.

Der Wächterrat, eines der zentralen Machtinstrumente der Hardliner im Irak, ist als höchstes islamisches Kontrollorgan in letzter Instanz für Anerkennung oder Annullierung einer Wahl zuständig. Nach dem ersten Wahlgang hatte der unterlegene Reformpolitiker Mehdi Karroubi, ein Vertrauter des scheidenden Präsidenten Mohammad Khatami, Betrugsvorwürfe gegen die ultra-konservativen Kräfte im Land gerichtet. Ahmadinejad, erzkonservativer Bürgermeister von Teheran, hatte in der ersten Runde am Freitag überraschend gut abgeschnitten und den Einzug in die Stichwahl geschafft. (APA/AFP/Reuters)