Erkenntnisse durch "Schock-Experimente": Nervenimpulse leiten in Gefahrensituationen einen schützenden Bewegungsstopp ein
Redaktion
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Rio de Janeiro - Bei Angst und Unbehagen in eine Angststarre zu verfallen, ist laut jüngsten Forschungsergebnissen der Federal University of Rio de Janeiro auf frühere Zeiten zurückzuführen, als ein stilles Ausharren auch gleichzeitig eine Lebensversicherung war. Denn durch diese Reaktion blieb man von einem möglichen Angreifer unbemerkt. "Bei einer drohenden Gefahr still auszuharren ist bei vielen Spezies zu beobachten. Bei drohenden Stimuli leitet das Gehirn sofort einen Bewegungsstopp ein", erklärte Studienleiterin Eliane Volchan.
Schock-Experiment
Die Forscher untersuchten 48 männliche Freiwillige und zeigten ihnen Photos von verstümmelten Körpern und verletzten Personen. Dabei stellten sie fest, dass allein das Herzeigen der Fotos bei den Probanden eine Angststarre auslöste. Zudem fiel beim Betrachten der unangenehmen Bilder die Herzrate der Männer, ihre Muskeln versteiften sich und die Kontrolle über ihre Körperfunktionen ließ signifikant nach. "Das Erstarren und die Angstbrachykardie werden durch Nervenimpulse ausgelöst, die in einer Gefahrensituation das Überleben sichern sollen", erklärte Volchan. Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe des Journal of Psychophysiology erschienen. (pte)
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