Der vor der Fusion mit seiner Internettochter Freenet stehende deutsche Mobilfunkdienstleister Mobilcom hält an seinen Gewinnzielen für 2005 fest. Der Betriebsgewinn (Ebitda) der Mobilfunksparte solle sich gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte auf 60 Mio. Euro erhöhen, bekräftigte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Büdelsdorf.

Im Vorjahr hatte der Betriebsgewinn bei 40,6 Mio. Euro gelegen. Mittelfristig strebt Mobilcom eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation von sechs Prozent an. Diesen Wert hatte das im TecDax notierte Unternehmen bereits im Auftaktquartal erzielt. Im Gesamtjahr werde der Wert allerdings darunter liegen, sagte der Sprecher. 2004 hatte die Ebitda-Marge der Mobilfunksparte bei 2,8 Prozent gelegen.

Mobilcom hatte zuletzt auf der Hauptversammlung Ende April für den Konzern die Prognose bekräftigt, wonach der Betriebsgewinn im laufenden Jahr bei steigender Kundenzahl auf 185 bis 200 Millionen Euro nach 166,6 Mio. im Jahr 2004 steigen soll. Mobilcom und Freenet hatten sich unlängst grundsätzlich auf ihre Verschmelzung geeinigt. Als Voraussetzung dafür legten sie ein vorläufiges Bewertungsverhältnis für ihre Aktien fest. Eine Aktie der freenet.de AG wird danach mit 1,14 bis 1,19 Mobilcom-Anteilen bewertet. Das endgültige Umtauschverhältnis soll bis Anfang Juli festgelegt werden.

Mobilcom hat mit einem Billigangebot auf den Start der Zweitmarke Simyo von E-Plus reagiert. Wie das Unternehmen Dienstag in Kiel mitteilte, umfasst das neue Bündelpaket 200 Minuten für monatlich 19,80 Euro ohne Grundgebühr. Der Minutenpreis liegt damit bei 9,9 Cent und ist halb so hoch wie bei Simyo. Von der 201. Minute kostet die Minute 39 Cent.

"Der 9,9-Cent-Tarif ist unsere Kampfansage an alle Discounter im deutschen Markt", sagte Marketingleiter Christoph Preuß. E-Plus hatte Ende Mai seine Billigmarke Simyo gestartet und damit die deutsche Mobilfunkbranche in Aufruhr versetzt. Die deutschen Mobilfunkpreise liegen weit über dem europäischen Durchschnitt, was allerdings zum Teil mit den hohen Handy-Subventionen zusammenhängt. Die Nutzer des mobilcom-Billigtarifs erhalten kein Mobiltelefon bei Vertragsabschluss. Zudem verfallen die nicht genutzten Minuten zum Monatsende.(APA)