Der indische Outsourcing-Spezialist Wipro Technologies will seinen Wachstumskurs in Europa ankurbeln und hat die Suche nach Übernahmezielen wieder aufgenommen. Im vergangenen Jahr habe sich das Unternehmen auf die Integration einer Reihe von Zukäufen in Indien und den USA konzentriert, sagte P. R. Chandrasekar, Chef der europäischen Wipro-Aktivitäten, dem Branchenprotal ComputerWire. Nun werde die Suche in Europa neu gestartet.

Priorität

Deutschland habe Priorität, sagte Chandrasekar. Das Unternehmen müsse die lokalen Komponenten innerhalb der Mitarbeiterschaft stärken. Dabei sucht Wipro nicht nach einem europaweit tätigen Unternehmen, sondern vielmehr nach einem Nischen-Player, der sich durch hoch qualifiziertes Personal auszeichnen soll. Im Konzern beschäftigen sich derzeit rund 6.000 Mitarbeiter mit europäischen Projekten, darunter 4.000 in Indien und 2.000 in Europa. Die Mehrheit der in Europa tätigen Mitarbeiter stammt aber auch von dem Subkontinent.

Gut aufgestellt

Wipro lukriert rund 30 Prozent seines Konzernumsatzes von europäischen Kunden und damit mehr als vergleichbare Anbieter. Den Großteil erwirtschaftet das Unternehmen laut ComputerWire in Großbritannien. Auch in Skandinavien ist der indische Konzern gut aufgestellt. Dagegen stammt nur rund ein Fünftel der europäischen Umsätze aus Ländern wie Frankreich, Deutschland oder den Benelux-Staaten.

Europa knacken

Wie der zweitgrößte indische IT-Dienstleister Wipro hat auch die Konkurrenz vom Subkontinent zum Sprung nach Europa angesetzt. So wollen etwa Branchenführer Tata Consultancy und Satyam den europäischen Markt erobern. Um Europa zu knacken, müsste man auf Zukäufe setzen, sagte Tata-Manager Phiroz Vandrevala Ende des vergangenen Jahres der FTD. Auf der Expansionsliste der Inder ganz oben stehen demnach Märkte wie Deutschland und Frankreich.(pte)