Der Security-Experte sieht es ganz nüchtern: "Der Mastercard-Datenklau war klassisches Hacking wie im Bilderbuch", so der österreichische IBM-Sicherheitsberater Christoph Riesenfelder. Die Ursache: vermutlich Schlamperei. Denn die von den Hackern mittels einer raffinierten Kombination aus Viren und Trojanern vom System des Kreditkartendienstleisters Card Systems Solutions abgezogenen Daten seien nicht verschlüsselt gewesen.

Hackerattacken

Doch nicht nur immer mehr Unternehmen und deren Kunden werden Ziele von kriminell motivierten Hackerattacken. Immer häufiger schleichen sie sich auch in private Computer ein, platzieren dort allerlei Viren, Würmer, Spyware, Keylogger und anderes mehr, die dazu dienen, möglichst viele Informationen über die Identität des Nutzers zu sammeln.

Identitätsdiebstähle

"Viren werden künftig verstärkt eingesetzt werden, um Identitätsdiebstähle zu begehen", warnt Riesenfelder. Das besondere Dilemma für den Nutzer dabei: Er kann nur schwer nachweisen, dass er für die unter seiner Identität begangenen Betrügereien nicht verantwortlich ist.

Eines der Hauptprobleme ist, dass "unwissende" User einfach alles anklicken, was an ihrem Computer auftaucht. Doch selbst die sich als Profis fühlenden Anwender, die ihre wichtigen Informationen mit Passwörtern schützen, sind nicht vor Dieben geschützt.

Präsentation

Und diese kommen oftmals nicht von außen über das Internet, sondern können sich etwa bei einer Präsentation, bei der das eingeschaltete Notebook des Vortragenden kurz nicht beaufsichtigt ist, binnen weniger Minuten und mittels eines kleinen USB-Sticks mit ein paar Klicks eine beachtliche Menge Daten kopieren. Spezielle, oft kostenlos im Internet verfügbare Programme, helfen dem Hacker, die gern auf dem Rechner abgespeicherten und verschlüsselten Passwörter zu knacken.

Lange Passwörter

Einen gewissen Schutz bieten hier möglichst lange und verschlüsselte Passwörter (mindestens zwölf Zeichen). Noch besser ist es, sie nicht am Arbeitsgerät abzuspeichern, sondern sie etwa in einem virtuellen Passwort-Safe auf einem USB-Stick gesondert bereit zu halten und jedes Mal neu einzugeben. Und noch ein Tipp des Experten: Sparsam sein - mit allen Informationen, die man preisgibt, und das nicht nur im Internet.(kat/DER STANDARD, Printausgabe vom 22.6.2005)