Ein Drittel glaubt an Herbstwahlen
Immerhin ein Drittel (32 Prozent) geht aber davon aus, dass noch im Herbst 2005 Neuwahlen vom Zaun gebrochen werden. Diese Einschätzung geht vor allem auf das Konto der SPÖ- und Grünwähler (45 Prozent bzw. 31 Prozent). Die FPÖ, die bei der vergangenen Nationalratswahl noch zehn Prozent der Stimmen für sich gewinnen konnte, muss sich nach dem Zerfall in FPÖ und BZÖ mit jeweils drei bis vier Prozent der Stimmen begnügen: Ein Drittel (32 Prozent) tippt auf diesen Prozentanteil für die Orangen, 42 Prozent geben der FPÖ eine Chance auf diesen Stimmenanteil.
Der Zerfall der FPÖ würde der Kanzlerpartei weder nützen noch schaden: 38 Prozent sind davon überzeugt. Dieser Einschätzung steht die Meinung von 26 Prozent der Befragten gegenüber, die sehr wohl einen Schaden für die ÖVP bei den nächsten Wahlen erwarten. Eindeutig ist die Antwort auf die Frage, ob bei den Wählern - neben den derzeitigen fünf Parteien - ein Bedürfnis nach einer weiteren Partei besteht: 70 Prozent sehen dieses Bedürfnis nicht.
Bundespräsident als Spitzenreiter
Bei der "face-to-face" Befragung von 1.029 Österreicher im Mai 2005 wurden auch wieder die Beliebtheitswerte der agierenden Politiker abgefragt: "Bei den hoch geschätzten Politikern ist einsamer Spitzenreiter der Bundespräsident", führte Herbert Skarke von SWS aus. 40 Prozent schätzen ihn hoch, lediglich ein Prozent lehnt Fischer ab. Eine Überraschung sei, dass die Beliebtheit von SP-Parteichef Alfred Gusenbauer (18 Prozent) und ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch (17 Prozent) gegenüber der letzten Befragung leicht angestiegen sei - wobei man bedenken müsse, dass es insgesamt "relativ wenig Bewegung" gegeben habe.
Minusmann Haider