Module als integraler Gebäude-Bestandteil
Produzent des Rekord-Moduls ist das in Amstetten ansässige Glasindustrieunternehmen Ertl Glas AG. Das Sonnenenergie-Bauteil wurde mit moderner Verbundtechnologie entwickelt - vergleichbar mit Sicherheitsglas für Windschutzscheiben. Dies macht es für den Einsatz in der Gebäudeverglasung besonders geeignet. Damit müssen Module nicht mehr wie bisher zusätzlich angebracht werden. Sie werden architektonischer Bestandteil des Gebäudes, womit Kosten für konventionelle Fassadenverkleidungen eingespart werden können.
"Mit diesem Modul werden wir die Möglichkeiten der Photovoltaik im Gebäudebereich deutlich erweitern", ist sich Firmengründer Josef Ertl sicher. "Nun können Architekten Photovoltaik auch überall dort im Hochbau einsetzen, wo es bisher nicht möglich war." Die Solarzelle ist auf der Freiburger Intersolar zu sehen.
Kosten
Die Kosten der Solarfassaden beliefen sich auf 500 bis 800 Euro pro Quadratmeter und lägen damit preislich wie andere hochwertige Fassadenbaumaterialien, wie etwa Stein, so Ertl. Die Solarmodule sollen auch künftig in Österreich erzeugt werden. Ertl Glas will jetzt über seine Tochter Ertex Solar 5 Mio. Euro in die Errichtung einer neuen Produktion stecken. Die neue Fabrik soll eine Kapazität von jährlich etwa 200.000 Quadratmeter Solarfassade besitzen und 60 Leuten Arbeit bieten.
Photovoltaik gilt als besonders umweltfreundliche Form der Sonnenenergienutzung. Das auf das Solarmodul fallende Sonnenlicht wird über den so genannten photoelektrischen Effekt in elektrische Energie umgewandelt. Im Jahr 2004 ist laut Ertl Glas der Photovoltaik-Weltmarkt um 59 Prozent gewachsen. Im Jahr 2004 wurden weltweit Solarzellen mit einer Leistung von 1.256 Megawatt installiert. Das Marktvolumen im Bereich Solarmodule beläuft sich derzeit auf rund 5 Mrd. Euro.