Das Nachrichtenmagazin
"Der Spiegel"
hat Fehler in einer Meldung über eine Wählerinitiative von
Kulturschaffenden und Medienleuten zu Gunsten des deutschen
Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) eingeräumt. In einer
Stellungnahme vom Mittwoch wurden Versäumnisse beim Recherchieren
bedauert. Offenbar seien in der Meldung "Namen von Personen genannt,
die nicht oder noch nicht an einer Wählerinitiative beteiligt sind".
In der nächsten Ausgabe werde der Sachverhalt richtig gestellt.
Das Nachrichtenmagazin hatte in seiner am Montag erschienenen
Ausgabe berichtet, am 14. Juli würden sich Schriftsteller, Künstler
und Medienleute im Kanzleramt beraten, wie Schröder unterstützt
werden könne. Die Schriftsteller Günter Grass, Martin Walser, Christa
Wolf und Peter Rühmkorf, der Grafiker Klaus Staeck sowie der frühere
"Bild"-Chef Udo Röbel und Manfred Bissinger hätten zugesagt. Ein
Regierungssprecher hatte den Termin bestätigt, jedoch keine Angaben
über die Teilnehmer gemacht.
Massive Kritik am "Spiegel"
Unterdessen übten Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass und der
Grafiker Klaus Staeck massive Kritik am "Spiegel". Es handle sich
entweder um schludrigen Journalismus oder eine gezielte
Falschmeldung, schrieb Grass nach Angaben seines Sekretariats vom
Mittwoch in Lübeck dem "Spiegel". Der Grafiker Klaus Staeck warf dem
"Spiegel" "Schmierenjournalismus" vor.
Wolf, Walser, Bissinger, Staeck und Grass haben nach eigener
Darstellung keine Einladung zu einem Treffen am 14. Juli im
Kanzleramt erhalten. Wolf und Walser reagierten auf die "Spiegel"-
Meldung mit der Erklärung, Schröder nicht unterstützen zu wollen. Der
"Spiegel" bedauerte, "beim Recherchieren der Meldung in der Nacht zum
vergangenen Sonnabend" es versäumt zu haben, "alle Personen, die im
Zusammenhang mit der Wählerinitiative genannt worden sind, befragt zu
haben". (APA/dpa)