Für Rüttgers stimmten 99 Abgeordnete. Damit fehlten ihm mindestens zwei Stimmen aus dem Regierungslager von CDU und FDP. Vor dem Landtag demonstrierten 800 Studenten gegen die geplanten Studiengebühren. Im Ruhrgebiet protestierten Bergleute gegen das von Schwarz-Gelb angekündigte Aus für die Kohlesubventionen. Sein Kabinett will der neue Regierungschef an diesem Donnerstag vorstellen.
Mit Rüttgers' Wahl zum Ministerpräsidenten ist die letzte rot- grüne Landesregierung in einem Bundesland abgelöst worden. CDU und FDP hatten am 22. Mai die Landtagswahl deutlich gewonnen und verfügen im Parlament über eine komfortable Mehrheit von 15 Sitzen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte nach dem Debakel der SPD den Kurs zu Neuwahlen des Bundestags eingeschlagen.
Rüttgers maß den beiden fehlenden Stimmen keine Bedeutung bei. "Wenn eine Mehrheit so klar ist, gibt es das bei jeder Wahl", sagte er. Gegen ihn stimmten 87 Abgeordnete, einer enthielt sich der Stimme. SPD und Grüne verfügen zusammen über 86 Mandate.