Wien - Umweltorganisationen und das "Bürgerforum gegen Transit B301/S1" haben am Donnerstag erneut den Baustopp der Wiener Außenring Schnellstraße (S1) gefordert.

Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde die Umfahrung der Bundeshauptstadt als "Österreichs größte Schwarzbaustelle" bezeichnet. Trotz mehrmaliger Erfolge vor dem Verwaltungsgerichtshof werde noch immer an der Strecke gebaut, so die Kritik der Projektgegner. "Den Behörden ist es offenbar egal, ob die S1 legal oder illegal gebaut wird. Wenn es um den Bau von Transit-Autobahnen geht, setzt sich Minister Gorbach auch über höchstgerichtliche Urteile hinweg. Für die viereinhalb Trassenkilometer fehlt noch immer die rechtskräftige wasserrechtliche Bewilligung", so Bürgerforum-Sprecher Manfred Smetana.

Greenpeace fordert nun von Umweltminister Josef Pröll, dass er im Rahmen der Aarhus-Konvention "die blockierende Haltung von Österreich gegen mehr Rechte für Umweltorganisationen aufgibt". Global 2000 schließt sich der Kritik an: "Bei Eisenbahnprojekten wie dem Semmering-Tunnel kann der Bau durch gesetzeswidrige Bescheide jahrelang blockiert werden. Geht es aber um Schnellstraßen, wird einfach illegal gebaut, ohne dass Minister Gorbach einschreitet", so Verkehrsreferent Heinz Högelsberger. (APA)