Brüssel - Die EU-Kommission hat ihre Unterstützung für den Brennerbasistunnel bekräftigt. Die Kommission werde sich mit bis zu 50 Prozent an den Kosten für den Probestollen beteiligen, teilte die Behörde nach einer Koordinierungssitzung mit Experten aus Österreich und Italien in Brüssel mit. Ein rechtzeitiger Baubeginn für diesen Pilottunnel Mitte 2006 sei als "sehr wichtig" erachtet worden, um geologische Unsicherheiten während der Hauptbauphase zu reduzieren und die Kosten besser abschätzen zu können, betonte die Kommission.

Bisher hat die EU-Kommission für die Vorarbeiten am Brenner-Basistunnel nach eigenen Angaben 40 Mio. Euro bereitgestellt. Die Brenner Basistunnel Gesellschaft BBT SE habe bei der Sitzung am Mittwoch einen Zwischenbericht der laufenden Arbeiten vor Vertretern der Mitgliedstaaten, der Regionen Tirol, Südtirol und Bayern, der Europäischen Investitionsbank und der EU-Kommission gegeben. Die Fortschritte seien "ermutigend", weitere Studien würden in den nächsten Monaten fertig gestellt.

Der 56 Kilometer lange Brenner-Basistunnel ist ein bevorzugtes Quickstart-Projekt im Rahmen der geplanten Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN). Der Tunnel wird nach Ansicht der EU-Kommission "die Wettbewerbsfähigkeit des Bahnverkehrs entlang der Trasse München-Verona deutlich verstärken und soll zu einer bessere Verlagerung in der sensiblen Alpenregion beitragen".

Die EU-Kofinanzierung für das gesamte Projekt ist angesichts der gescheiterten Verhandlungen über den Finanzrahmen 2007 bis 2013 noch offen. Bisher finanziert die EU bis zu 50 Prozent der Vorarbeiten und 20 Prozent der eigentlichen Baukosten für TEN-Projekte. Für den Brenner-Basistunnel hatte die EU-Kommission zuletzt auch eine 50-prozentigen Übernahme der Baukosten nicht ausgeschlossen, Österreich müsste dafür aber auch mehr in die EU-Töpfe einzahlen. Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat das zuletzt im März klar abgelehnt.

Der neue Tunnel soll bis frühestens 2015 fertig gestellt sein. (APA)