London - Für die Erkennung bekannter Personen ist nur ein einzelnes Neuron im Gehirn zuständig, berichtet Nature. Was die These widerlege, für Erkennung würde eine Reihe vernetzter Nervenzellen aktiv.

Ein US-britisches Forscherteam implantierte Epileptikern Elektroden ins Hirn, untersuchte Nervenströme im limbischen System, das Emotionen und Triebe steuert. Dazu zeigte es den Patienten Bilder von Prominenten wie George W. Bush, Jennifer Aniston, Halle Barry oder Arnold Schwarzenegger. Resultat: Es gibt tatsächlich je eine einzelne Nervenzelle, die ganz spezifisch etwa nur auf den US-Präsidenten reagiert. Selbst dann, wenn nur der Schriftzug seines Namens gezeigt wird. Beim Anblick einer anderen Persönlichkeit bleibt dieses "Bush-Neuron" inaktiv. Dies gilt auch für die Jennifer-Aniston- und die anderen Persönlichkeits-Neuronen.

Fazit: Es müsse einen beständigen, klar definierten einfachen Code für die Übertragung komplexer visueller Empfindungen ins Langzeitgedächtnis geben. (red, DER STANDARD, Print, 24.6.2005)