Wien - Von postkolonialen und Gender-Theorien als
Perspektive der germanistischen Literaturwissenschaft über
Leukämie-Forschung bis zu Einblicken in Prozesse der unteren
Erdkruste reicht heuer die Palette jener Forschungsvorhaben, die im
Rahmen der Hertha Firnberg-Stipendien gestartet werden. Elf
Nachwuchswissenschafterinnen werden heuer mit den Stipendien bedacht,
gab der Wissenschaftsfonds FWF am Donnerstagnachmittag in einer
Aussendung bekannt. Durch das Hertha Firnberg-Programm soll die
Frauenquote in der Wissenschaft gehoben werden.
Von 54 Anträgen gingen 42 Projekte in die Begutachtung. Nach der
Qualitätsüberprüfung wurden sieben Projekte aus dem Bereich Biologie
und Medizin, drei aus dem Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften
und ein Projekt aus den Naturwissenschaften/Technik genehmigt.
Bereiche
Seit Bestehen der 1998 eingeführten Stipendien wurden damit 35
Projekte aus dem Bereich Biologie und Medizin gefördert, 32 aus den
Geistes- und Sozialwissenschaften sowie 15 aus den
Naturwissenschaften bzw. Technik.
Die Auswahl der Bewerberinnen für Hertha Firnberg-Stellen -
benannt nach der 1994 verstorbenen, ersten österreichischen
Wissenschaftsministerin - erfolgt durch den Fonds zur Förderung der
wissenschaftlichen Forschung (FWF) im Auftrag des
Bildungsministeriums. Das 1998 eingerichtete Programm richtet sich an
Frauen aller Wissenschaftsdisziplinen am Beginn ihrer akademischen
Karriere, also nach einem Doktoratsstudium, die im Regelfall nicht
älter als 40 Jahre sind.
Stipendium
Inhaberinnen von Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen erhalten die
Gehaltskosten für ihre Postdoc-Stelle von 50.240 Euro pro Jahr für 36
Monate. Zur Abdeckung projektspezifischer Kosten werden den
Forscherinnen zusätzlich 24.000 Euro für die Gesamtlaufzeit der
Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt. Die feierliche Verleihung
der Stellen durch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) sowie die
nächste öffentliche Ausschreibung finden im Herbst 2005 statt.
Forscherinnen
Folgende
Forscherinnen erhalten heuer für die Durchführung ihrer
Projekte die Firnberg-Stellen: Anna Babka ("Notwendige
Verschränkungen - Postkoloniale Theorien und Gender Theorien als
Perspektive germanistischer Literaturwissenschaft"/Universität Wien),
Maria Holzmann ("Endosymbiose als treibende Kraft in
Foraminiferenevolution"/Geozentrum der Universität Wien), Natascha
Just ("Governancetrends im Kommunikationssektor"/Universität Wien),
Liane Kaufmann ("Dyskalkulie, funktionelle Genetik und zerebrale
Bildgebung"/Medizinische Universität Innsbruck), Daniela Kloo
("Objektzentrierter Einstellungswechsel"/Universität Salzburg),
Isabella Moll ("Protein-defiziente Ribosomen und neue antimikrobielle
Stoffe"/Universität Wien), Christa Pfeifhofer ("Molekulare
Mechanismen und Funktionen von PKCalpha in T Zellen"/Medizinische
Universität Innsbruck), Kathrin Renner ("Metabolomische
Untersuchungen bei lymphoblastischer Leukämie"/Medizinische
Universität Innsbruck), Isabella Schöll ("Antazida induzieren
Nahrungsmittelallergie in Neugeborenen"/Medizinische Universität
Wien), Katharina Semrad ("RNA Chaperone Aktivität von ribosomalem
Protein L1"/Universität Wien) und Veronika Tenczer ("Einblicke in
Prozesse der unteren Erdkruste"/Universität Graz). (APA)