Brüssel - Die österreichische Bauholding Strabag darf Teile des insolventen deutschen Bauunternehmens Walter Bau übernehmen. Dies teilte die EU-Kommission in Brüssel nach einer Prüfung durch die Wettbewerbshüter mit.

Auswirkungen der Übernahme auf den regionalen Markt in Hamburg für Asphaltmischgut müssten allerdings vom deutschen Kartellamt geprüft werden, entschied die Kommission.

Strabag übernimmt von Walter Bau Bauprojekte in den Bereichen Hoch- und Ingenieurbau. Sie wurden in die kürzlich gegründete Dywidag Schlüsselfertig- und Ingenieurbau GmbH eingebracht.

Konkursverfahren

Außerdem übernimmt Strabag die Kontrolle des Tiefbauunternehmens Walter Heilit Verkehrswegebau GmbH, der Dywidag International GmbH, der in Österreich tätigen Dyckerhoff & Widmann Ges.m.b.H. und der RIB GmbH, die einige laufende Bauprojekte der Walter Bau Tochter Niklas GmbH im Brückenbau fortführt. Das Konkursverfahren für Walter Bau wurde am 1. April eröffnet.

Die EU-Wettbewerbshüter haben keine Bedenken gegen die Übernahme, obwohl beide Unternehmen zu den größten ihrer Branche in Deutschland und Österreich gehören. Strabag übernehme im Hochbau nur einen geringen Teil der Aufträge der Walter Bau, erklärte die Kommission.

"Im Hochbau, Straßenbau und sonstigen Tiefbau bleiben die gemeinsamen Marktanteile der Parteien deutlich unter 20 Prozent. In Österreich ist Strabag zwar das größte Bauunternehmen, die in Österreich tätigen Unternehmen der Walter Bau haben dort aber eine untergeordnete Bedeutung, deren Übernahme die Marktanteile der Strabag nur geringfügig ändern wird."

Deutsches Kartellamt prüft

Das deutsche Kartellamt hat Ende Mai Bedenken geäußert, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb auf dem Hamburger Regionalmarkt für Asphaltmischgut beeinträchtigen würde. Dies muss nun vom Kartellamt nach deutschem Wettbewerbsrecht geprüft werden. (APA)