Geschlechterpolitik
Deutsche Bundesregierung lehnt "Familiengeld" ab
Zusammenlegung von Kinder- und Erziehungsgeld hält Frauen vom Arbeitsmarkt fern
Berlin - Die rot-grüne Bundesregierung hat den Vorschlag der Union zurückgewiesen, Kinder- und
Erziehungsgeld zu einem Familiengeld zusammenzulegen. Familienministerin Christine Bergmann (SPD)
erklärte am Dienstag in Berlin, solange vor allem Frauen Erziehungsarbeit leisteten, würde ein Familiengeld
Frauen von Arbeitsmarkt fern halten. Die Grünen kritisierten den Vorschlag als unpraktikabel. Die CDU
lehnte es unterdessen ab, sich wie die CSU auf eine konkrete Höhe des Familiengelds festzulegen. Es solle
jedoch höher sein als die Summe von Kinder- und Erziehungsgeld, sagte die CDU-Familienpolitikerin Maria
Böhmer.
Das Erziehungsgeld beträgt derzeit 600 Mark (307 Euro/4.221 S)
im Monat und wird drei Jahre lang gezahlt. Das Kindergeld wird maximal bis zum 27. Lebensjahr des Kindes
gezahlt. Für die ersten und zweiten Kinder beträgt es 270 Mark, für das dritte Kind 300 Mark und für jedes
weitere Kind 350 Mark im Monat.
Die familienpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Irmingard Schewe-Gerigk sagte, eine bessere
finanzielle Ausstattung von Familien sei zwar sinnvoll, das Familiengeld sei jedoch nicht der richtige Ansatz, da
die Komponenten zu unterschiedlich seien.
(APA/AFP/Reuters)