Rom - Die italienische Starschriftstellerin Oriana Fallaci, die wegen ihrer Islam-Angriffe in den vergangenen Jahren weltweit für Aufsehen gesorgt hat, warnt vor einer Entfremdung Europas wegen der Immigration. "Europa ist nicht mehr Europa, sondern Eurabien, eine Islam-Kolonie. Die islamische Invasion erfolgt auch auf kultureller und geistlicher Ebene. Die Unterwürfigkeit vor den Invasoren hat die Demokratie vergiftet, was gravierende Folgen für die Meinungsfreiheit und für den Begriff von Freiheit selbst hat", betonte Fallaci in einem Interview mit der US-Zeitung "Wall Street Journal":

"Je mehr Moslems in Italien und in Europa leben, desto mehr verlieren wir die Freiheit", sagte die Schriftstellerin, die am 29. Juni 75 Jahre alt wird. "Wenn ich 20 Jahre jünger und in Form wäre, würde ich mein Tätigkeit als Schriftstellerin opfern und in die Politik einsteigen. Ich weiß aber nicht einmal, ob ich nächstes Jahre noch leben werde", so die krebskranke Fallaci, die in New York lebt.

Obwohl sie Atheistin sei, lese sie die Werke von Papst Benedikt XVI gerne. "Wenn ich seine Bücher lese, fühle ich mich weniger einsam. Wenn ein Atheist und der Papst dasselbe denken, bedeutet dies, dass es etwas Wahres gibt. Es muss eine menschliche Wahrheit geben, die unabhängig von der Religion lebt", sagte Fallaci. Sie lobte auch den Vorgänger von Benedikt XVI., Johannes Paul II. "Er war ein Kämpfer, der mehr als die USA getan hat, um zu die Sowjetunion zu stürzen", so Fallaci.

In Italien vor Gericht

Die italienische Star-Journalistin steht in Italien vor Gericht, weil ihre islamkritischen Bücher zum "Angriff auf die Religion" angestiftet haben sollen. Die Anklage wurde von der Gemeinschaft der italienischen Moslems wegen des Verdachts auf Schmähung einer Religionsgemeinschaft erhoben, weil Fallacis Buch "Die Kraft der Vernunft" nach Ansicht des Verbands den Islam beleidigt. Man behalte sich vor, die Anzeige auch noch um die Verbreitung von Rassenhass zu erweitern, sagte ein Anwalt der Organisation.

"Man wird mich bestimmt verurteilen. Ich habe gelacht, bitter gelacht, als ich von der Anklage erfahren habe. Ich habe mich jedoch nicht gewundert. Der Prozess beweist, dass alles, was ich geschrieben habe, stimmt", so Fallaci. "Meine Tumore sind bereits so weit fortgeschritten, dass ich denke, ich bin am Endpunkt angelangt. Wie schade. Ich möchte noch ein wenig leben, weil ich das Leben liebe und ich sehen will, wie dieser Prozess enden wird. Ich bin sicher, dass man mich verurteilen wird", meinte Fallaci.

Die Autorin hatte bereits mit "Die Wut und der Stolz" unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 eine antiislamische Polemik zu Papier gebracht, in der sie behauptete, die "Söhne Allahs" vermehrten sich "wie die Ratten". Mit "Die Kraft der Vernunft" legte Fallaci im vergangen Jahr nach. In dem Buch schreibt sie unter anderem, Europa werde jeden Tag mehr zu einer Kolonie des Islam. (APA)