Könnte ein Computer wegen zu viel Arbeit aufstöhnen, wäre es dieser Tage in den österreichischen Lotto-Annahmestellen ziemlich laut. Pro Sekunde geben die Österreicher rund 60 bis 70 Scheine auf, teilte Günter Engelhart, Sprecher der Österreichischen Lotterien, mit. Die normale Frequenz liegt bei etwa der Hälfte Scheine pro Sekunde.

8,7 Millionen Tipps

Bis am späten Freitagvormittag wurden 8,7 Millionen Tipps abgegeben. Damit liege man im Plan, die 17,5 bis 18 Millionen Tipps sollten bis Sonntagabend erreicht werden, sagte Engelhart. "Erfahrungsgemäß sind Freitagnachmittag und Samstag die stärksten Zeiten." Etwa 60 Prozent des Umsatzes werden nach den Erfahrungen der Lotterien in diesem Zeitraum gemacht. Engelharts Einschränkung: Ob das diesmal auch so sei, wisse man nicht, da ein Vierfachjackpot auch für die Lotterien eine neue Erfahrung ist.

Auch spät entschlossene Spieler müssen nicht auf die Chance verzichten, Millionär zu werden. In ganz Österreich sind am Sonntag rund 360 Annahmestellen geöffnet. Auf der Homepage der Lotterien www.win2day.at kann man sich über die Standorte und die Öffnungszeiten informieren.

Möglich

Durchaus möglich scheint, dass die Lotterien zumindest eine ihrer Statistiken umschreiben müssen. Praktisch sicher ist dies, wenn ein Spieler den Vierfach-Jackpot am Sonntag allein knackt. Mit rund acht Millionen Euro zu erwartendem Gewinn wird er oder sie in Zukunft in der Statistik ganz oben stehen. Bisher führen Tipper aus den beiden - bezogen auf die Bevölkerungszahlen - kleinsten Bundesländern: Am 19. Februar 2003 kassierte ein Vorarlberger 7,164.511,40 Euro, am 3. Februar 2002 streifte ein Burgenländer 6,621.476,50 Euro ein. Auf Platz drei liegt ein Steirer mit 5,911.018,80 Euro, gewonnen am 2. Mai 2004.

Um auch bei der Gewinnsumme vorne zu liegen, müsste nach dem Sonntag wohl ein Fünffachjackpot her. Mit rund acht Millionen Euro werden die am 13. Dezember 2000 ausgespielten 9,089.581,62 Euro (umgerechnet, Anm.) nicht erreicht, das wird wohl Platz zwei. Bei den abgegebenen Tipps wird in der Statistik nicht viel Staat zu machen sein. Die meisten Tipps gab es schon im März mit rund 52,5 Millionen, damals gab es allerdings nur eine Ziehung pro Woche. Die meisten Tipps in der Zwei-Ziehungsära wurden ebenfalls am 13. Dezember 2000 registriert: knapp 36,8 Millionen.

Konsum

Engelhart: "Man merkt, dass die Leute sich generell beim Konsum zurückhalten. Zudem ist die Konkurrenz auch hausintern nicht schwächer geworden, wenn man zum Beispiel an die Euromillionen denkt." (APA)