Die derzeitige Förderquote des FWF sei bereits "an der unteren Grenze", betonte Mainoni. Der künftige Wettbewerb mit dem AIAST sei zwingend mit einer Aufstockung der FWF-Gelder verbunden. Es wäre sonst auch widersinnig, zunächst die Errichtung des AIAST mit 80 Mio. Euro zu fördern und es dann auszuhungern. Einer etwa vom Forschungsrat geforderten mittelfristigen Integration des FWF in die neue Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) steht Mainoni ablehnend gegenüber. Ein solcher Zusammenschluss habe sich nirgendwo in Europa bewährt. Der FWF solle "eigenständig und unabhängig bleiben".
Spitzenforschung
Bei der Spitzenforschungseinrichtung wolle man es nun zügig angehen, meinte Mainoni. Man habe reagieren müssen, weil eine ähnliche Einrichtung sonst etwa in Prag entstanden wäre. Zur Realisierung "besteht der Wille, also muss es auch einen Weg geben", die Finanzierung müsse aber mit frischem Geld erfolgen.
Keine Freude hat Mainoni mit der Verschiebung der Beschlussfassung über das EU-Budget. Die EU-Kommission hatte in ihrem Entwurf eine Verdoppelung der Forschungsausgaben für die nächste Finanzperiode 2007 bis 2013 vorgeschlagen. "Es hätte natürlich Charme gehabt, wenn das Budget beschlossen worden wäre", so Mainoni. Immerhin habe man schon auf nationaler Ebene Programme laufen, die sich nach den Schwerpunkten des Rahmenprogramms gerichtet hätten - etwa die Sicherheitsforschung.
Programm
EU-Forschungskommissar Janez Potocnik habe ihm gesagt, wenn die vorgesehenen Mittel um mehr als zehn Prozent sinken würden, müsse das gesamte Programm umgeschrieben werden. "Das wäre dramatisch", so Mainoni. Die derzeitige Diskussion in der EU nach dem Motto "Tausche Agrar-Ausgaben gegen Forschung" sei ihm zu plakativ, meinte Mainoni. Er könne sich auch nicht vorstellen, dass das Budget nun unter der britischen Präsidentschaft beschlossen werde - "das kommt auf uns zu".